[DE] ÖPNV-Talk - Berlin und Brandenburg

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  • Vielleicht gibt es auch RE1-Verstärker wie beim Baumblütenfest. Oder es bleibt alles wie gewohnt.


    Bei der aktuellen Fahrzeugsituation dürften Ausmusterungen bei Fahrzeugen erfolgen, welche nicht mehr in einem vertretbarem Rahmen betriebsbereit zu halten sind. Bei der BVG dürfte das wohl heißen "schafft die SP/HU ohne großes weiteres nicht? Raus!". Kannst ja mal eine kleine Anfrage über einen Politiker stellen, vielleicht kommt da ja was raus.

    Ich denke, Lichtenberg wird es sich zumindest im Gelenkbusbereich am ehesten leisten können, Busse auszumustern. Bei den Höfen, bei denen die DL reihenweise fehlen, sieht es wohl düsterer aus. Und zu den EN06, GN05 und DL05, die alle ihr Alter erreicht haben, kommen dann ab und zu noch jüngere DL und Solaris dazu, die raus müssen. Das verstärkt natürlich den Wagenmangel.

  • Ich frag mich grad, wie der Plan für den ÖPNV nächstes Jahr zur Einheitsfeier in Potsdam ist? Ich meine, hunderttausende Menschen werden dahin fahren, aber kommen nur durch eine S-Bahn-Linie und einen Regionalexpress nach Potsdam?

    Mit der S-Bahn fahren täglich 50.000 Leute von und nach Potsdam und im RE1 sind es 20.000 zwischen Wannsee und Potsdam. Solange die Feierlichkeiten zum 3. Oktober nicht mit Berufsverkehr und Vorlesungszeit zusammenfallen, wird das Chaos nicht viel größer als an einem gewöhnlichen Wochentag sein ;).


    Ich kann mich allerdings noch gut erinnern, dass bei der letzten großen Feier in Postdam (10 ? Jahre Deutsche Einheit) bei mir im 601er beim Stundentakt nicht alle Leute mitgekommen sind. Das war jedoch ein Potsdamer Umlauf mit Gelenkbus. Stahnsdorf hatte wie gewöhnlich 12m-Busse ins Rennen geschickt ...

  • Mir kamen heute früh (etwa 7 Uhr) auf der Stadtbahn eine Doppeltraktion dreiteiliger Silberhamster entgegen Richtung Westen. Weiß hier jemand zufälligerweise was die in Berlin gesucht haben?

    Ob die nun von Abellio oder MDSB II stammen, weiß ich nicht. Es waren lediglich Silberhamster mit etwas rot.

  • Stimmt, das ist eher ungewöhnlich. Dann könnte ich mir höchstens noch vorstellen, dass die geliehen sind für den RE7 oder RB14. Gerade die Umläufe der RB14, die nicht mit Doppelstockwagen fahren, bestehen derzeit manchmal nur aus einem einzelnen Fünfteiler-Talent (auch werktags). Das ist dann sehr "gemütlich" da drin. Vielleicht helfen die beiden Silberhamster aus.

  • Die Schilderung war glaube aber "Nicht einsteigen", zumal der auch zumindest in Charlottenburg durchfuhr.

    Könnte mir allerhöchstens vorstellen, dass die über Nacht in Lichtenberg abgestellt wurden und dann nach Dessau/Magdeburg fuhren.

  • Das neuste "Spielzeug"...


    ... im Bestand der Regiobus lautet auf das Kennzeichen PM-RB 350! ;) Dabei handelt es sich um einen Mercedes-Benz Arocs, den Regiobus in Zusammenarbeit mit der BEFA (Belziger Fahrzeugbau GmbH) aus Bad Belzig umbauen ließ. Das Fahrzeug soll auf dem (noch) Betriebshof in Potsdam-Babelsberg stationiert werden und soll defekte Busse abschleppen können, die im Regiobus-Bediengebiet, aber insbesondere im Raum Potsdam, Stahnsdorf und Zehlendorf liegen geblieben sind.


    Ausgestattet ist der LKW mit einem Werkzeugkoffer, der zudem die Antriebsachse um 3 Tonnen beschwert. Gezogen werden können alle Busse von 12 bis 21 Meter.


  • Die Brandenburger Einheitstram kommt später...


    Verspätungen sind üblicherweise nichts Schlimmes - in diesem Falle aber schon, denn die Straßenbahnbestellung der Städte Brandenburg an der Havel, Cottbus und Frankfurt (Oder) wird sich um einige Monate verzögern. Dies wurde vor einigen Stunden bekannt. Grund dafür ist einer der Bieter (Hersteller), der im weltweiten Vergabeverfahren unterlag. Dieser erhebt nun Einspruch und erteilt darüber hinaus eine Rüge gegen die Ablehnung seines Angebots durch die drei Verkehrsunternehmen.


    Aufgrund des nun folgenden Verfahrens wird sich die anschließende Auftragserteilung durch die Verkehrsbetriebe um weitere Monate verzögern. Zudem wurde nun bekannt, dass mit der Lieferung der ersten der 45 Straßenbahnen nicht vor 2022/23 in den drei kreisfreien Städten zu rechnen ist.


    Nach der ursprünglichen Planung wollte Frankfurt (Oder) bereits ab 2020 sukzessive die alten KT4D gegen die werksneuen Bahnen ersetzen. Dies wird lt. den aktuellen Informationen nicht mehr möglich sein.

  • Man sollte doch erwarten können, dass da Profis am Werk sind, die es schaffen ein Vergabeverfahren so durchzuführen, dass es nicht zu unnötigen Rechtsstreitigkeiten kommt. Wenigstens laufen die Bestandsfahrzeuge ja noch, die BVG stellt ja schon vor dem Zulauf der Neufahrzeuge reihenweise Fahrzeuge ab.

  • Die drei Verkehrsunternehmen haben sich schon vor und während der Ausschreibung Unterstützung durch eine Rechtsanwaltskanzlei mit Spezialisierung auf Vergabeverfahren geholt. Dahingehend waren sie natürlich gut beraten.


    Aber man muss das natürlich verstehen: Möglicherweise geht es bei der endgültigen Entscheidung um Nuancen, teilweise um Cent-Beträge bei den Kaufpreisen der Züge oder bspw. um minimal unterschiedliche Verschleißgrenzen der Ersatzteile. Solche Unterschiede werden gewichtet und fließen mit ein in die endgültige Entscheidung. Sobald du irgendwas gewichtest oder evaluierst (was halt nicht anders geht), ist es sofort subjektiv und gibt Anlass für Beschwerden. Und überhaupt: Das ist ein ordentlicher Deal, der hier über die Bühne geht. Für 45 Fahrzeuge sind die Verkehrsbetriebe bereit insgesamt gut 135.000.000 Euro zu zahlen. Solche Aufträge sind für europäische Hersteller sehr wichtig. Erst recht, weil auch nochmals viel Aftersale da hinten dran hängt. Die drei Verkehrsbetriebe wollen ja zukünftig dann mit dem Hersteller zusammen ein gemeinsames Ersatzteillager entwickeln, sodass jeder Verkehrsbetrieb immer und jederzeit zügig auf Ersatzteile für die neuen Bahnen zugreifen kann. Das wäre ebenso ein weiterer Pluspunkt, warum man diesen Auftrag haben möchte.


    Ich habe ein paar Insiderinformationen erhalten. Aber auch ich weiß nicht, welcher Hersteller nun favorisiert wurde und welcher nun gegen diese Entscheidung klagt. Bekannt ist mir, dass im Abstimmungsprozess mindestens ein deutscher Hersteller unterlag, ebenso wie auch ein polnischer Hersteller. Darüber hinaus war mir bekannt, dass unter den bietenden Herstellern auch ein Chinesischer ist. Ob dieser auch bei der Auswahl scheiterte, ist mir hingegen nicht bekannt.


    Die SVF aus Frankfurt (Oder) hatte bereits im Jahre 2015 neue Straßenbahnen ausgeschrieben, die aber nicht bestellt wurden, weil zu dieser Zeit die Finanzierung unklar war. Damals erlangte Solaris mit dem Tramino den Zuschlag. Diese Auftragsbindungsfrist wurde dann zweimalig von Solaris bis in das Jahr 2017 verlängert. Da die SVF auch dann nicht bereit war, verbindlich diese Züge zu bestellen und auch abzunehmen, gab Solaris das Angebot zurück. Aufgrund von Kostensteigerungen hätten sie den vereinbarten Preis nicht länger aus wirtschaftlichen Gründen garantieren können, ohne selbst einen Verlust zu erlangen.


    Wer noch einmal einen Blick in die aktuelle Ausschreibung und in die technischen Details werfen möchte:

    Anlage+A+-+Lastenheft+Teil+A+Teil1.pdf

    Anlage+A+-+Lastenheft+Teil+A+Teil2.pdf

  • Ich habe ein paar Insiderinformationen erhalten. Aber auch ich weiß nicht, welcher Hersteller nun favorisiert wurde und welcher nun gegen diese Entscheidung klagt. Bekannt ist mir, dass im Abstimmungsprozess mindestens ein deutscher Hersteller unterlag, ebenso wie auch ein polnischer Hersteller. Darüber hinaus war mir bekannt, dass unter den bietenden Herstellern auch ein Chinesischer ist. Ob dieser auch bei der Auswahl scheiterte, ist mir hingegen nicht bekannt.

    Von polnischen Herstellern käme dann wohl nur Solaris in Frage, oder Pesa. Es gibt dort auch Modertrans, die gerade 50 neue Straßenbahnen für Poznan ausliefern (finde die vom Design übrigens sehr gelungen) (Link: http://www.kmpk.cba.pl/), allerdings waren die bis jetzt eher weniger außerhalb des polnischen Marktes aktiv, soweit meine Kenntnis.

  • Oh! Die sehen ja gar nicht schlecht aus! ;) Die Polen machen sich wohl im Straßenbahnmarkt. Gefühlt ist da drüben der Markt für Straßenbahnen auch irgendwie größer als hier in Deutschland.


    Ja, also Pesa und/oder Solaris - kann schon sein, dass die mitgemacht haben. Es bleibt spannend. Wirklich konkretes weiß ich leider auch nicht. Mich würde in erster Linie natürlich brennend interessieren, wer da nun gegen seine Ablehnung klagt. ^^

  • Von polnischen Herstellern käme dann wohl nur Solaris in Frage, oder Pesa. Es gibt dort auch Modertrans, die gerade 50 neue Straßenbahnen für Poznan ausliefern (finde die vom Design übrigens sehr gelungen) (Link: http://www.kmpk.cba.pl/), allerdings waren die bis jetzt eher weniger außerhalb des polnischen Marktes aktiv, soweit meine Kenntnis.

    Ja, also ich kenne alle drei Hersteller, Solaris Tramino aus Poznań, Pesa Swing aus Szczecin und Modertrans Alpha und Beta aus Szczecin und Poznań, sowie Modertrans Gamma (die ganz neuen) aus Poznań.

    An den Pesa Swing habe ich nicht allzu viele Erinnerungen, war wohl relativ durchschnittlich, nichts Besonderes, außer die seltsame Sitzanordnung, eigentlich nur 1+1-Bestuhlung, aber das ist ja für's östlichere Europa nichts so Besonderes.

    Die Solaris Tramino kenne ich nur aus Poznań, ich empfand sie als relativ angenehm, etwas zerklüftet vielleicht im Innenraum, aber sonst ganz gut.

    Nun zu den Modertrans Gamma: Das sind, wie ich finde, wirklich tolle Fahrzeuge. Soweit ich weiß modernisierte Modertrans ja vorher nur Konstal zu Alpha oder Beta (zweitere mit niederflurigem Mittelteil). Diese Gamma sind in der Beschleunigung extrem flink, wirklich leise (da hörte man fast gar nichts an Motorengeräuschen), vom Sitzkomfort her sind sie auch nicht schlecht. Zusätzlichen Komfort bieten natürlich noch die hochflurigen Wagenteile, und dass sie vom Design her absolut schnittig sind ist wohl unumstritten. Außerdem wirkten sie innen sehr hell und freundlich.

    Für alle Straßenbahnen aus polnischer Herkunft gilt meiner Wahrnehmung nach, dass sie sehr zügig beschleunigen, gerade bei den Tramino und den Gamma erlebte ich das so.

  • Diese Modertrans scheinen ja echte Mördertrams zu sein. ^^ Ja, schön ruhig fände ich heutzutage sehr wichtig. Nicht nur von drinnen, sondern auch von draußen. Anwohner beschweren sich ja immer über den Lärm von Straßenbahnen. Da finde ich es gut, dass es auch mittlerweile sehr leise Fahrzeuge gibt.


    Aber wenn die hochflurig sind, dann könnten sie ja für uns eh nicht von Relevanz sein.

  • Aber wenn die hochflurig sind, dann könnten sie ja für uns eh nicht von Relevanz sein.

    Obwohl, in der Ausschreibung steht ja 'mindestens 70% Niederfluranteil'. Ich habe es nicht genau im Kopf, wie viel Anteil da jetzt hochflurig ist.


    Ich habe gerade nochmals nachgesehen, ich denke ich hatte das etwas falsch in Erinnerung. Viel mehr ist es so, dass die Sitzgruppen auf Podesten sind, so wie bei Überland-Varianten gängiger Stadtbusse (MB O530 Ü, MAN A20, ...), also ob das dann hochflurig ist weiß ich gar nicht, jedenfalls durchgängig niederflurig begehbar, siehe hier und hier.

    Bei der Variante von der Präsentation geht das aber scheinbar auch anders, also komplett niederflurig, siehe hier.

  • Die Modertrans in Poznan sind nicht hochflurig.

    http://www.kmpk.cba.pl/galeria-gamma-1.html

    http://www.kmpk.cba.pl/galeria-gamma-bd.html

    Auf Seite 1, dort ist ein Foto, wo man das relativ gut sehen kann. Nur einige Sitze sind auf Podesten. Also wäre es für Brandenburg prinzipiell auch ein möglicher Kandidat.

    Leider konnte ich mit denen noch nicht mitfahren, obwohl ich sehr häufig in Poznan bin. Aber in Punkto Design und auch Fahrkomfort (Geräusche) sind die aktuell das beste, was die MPK Poznan zu bieten hat, noch vor den Solaris Tramino und den Siemens Combino. Soweit ich weiß werden die auch direkt in Poznan (posen) produziert.

    Solange es keine Variobahnen sind... Ich wohne seit 1 Monat aufgrund meines Studiums in Cottbus und habe hier die Straßenbahn in unmittelbarer Nähe, Dieses rumgequitsche der Variobahnen würde ich mir da ungern den ganzen Tag anhören müssen.^^=O

  • The BVGSolaris: Nee, das geht in Ordnung. Solange die Einstiege niederflurig sind inkl. der Multifunktionsbereiche, ist alles gut.


    HH-Omsi-25: Also mir ist nicht bekannt, dass Stadler überhaupt Bahnen baut, die unserer Ausschreibung entsprechen. Gefordert sind eigentlich drei Wagenteile mit jeweils einem Drehgestell darunter. Solche Multigelenkzüge, wie sie Stadler anbietet, dürften nicht in die Ausschreibung passen. Ihr könnt oben nochmal in der verlinkten Ausschreibung nachsehen. Da ist zwar ein Passus drin, der eine andere Wagenkastenbauweise partiell zulässt, aber generell sind eigentlich 30 Meter Bahn in A-C-B-Wagen-Ausführung gewünscht.