[DE] ÖPNV-Talk - Berlin und Brandenburg

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  • Naja, es wird wohl kaum einen Fahrgast geben, der die Strecke von Frohnau zum Hauptbahnhof durchfährt.
    Wichtiger ist das die Linie(n) durch die Teilung pünktlicher und berechenbarer werden.

  • Schon, aber dadurch vervielfachen sich die irrsinnig vielen Linien im Märkischen Viertel noch mehr. Natürlich abgesehen vom Wegfall des 325 von der Wittenauer Straße zum Humboldt-Klinikum.


    Das ist doch Unsinn! Der 325er fällt weg und der 221er wird verkürzt. Was soll sich da also vervielfachen?

  • DAISY in Spandau hat Zuwachs bekommen:


    Alt-Pichelsdorf (drei Anzeiger),
    Am Kiesteich (ein Anzeiger Richtung Rathaus),
    Falkenseer Chaussee/ Zeppelinstraße (vier Anzeiger, noch nicht in Betrieb),
    S+U-Bahnhof Rathaus Spandau (sieben Stück, der achte wird vorbereitet).

  • Nicht nur in Spandau, auch im restlichen (südwestlichen) Berlin nehmen die DAISYs deutlich zu. Beobachtet habe ich folgende:


    Goerzallee/Drakestraße
    U Oskar-Helene-Heim (nicht an der 110er/M11er-Haltestelle, dafür an der 2.Haltestelle vom 285er nach Waldfriedhof, Sinn?)
    Zehlendorf Eiche
    S Zehlendorf
    S Lichterfelde West
    S+U Rathaus Steglitz
    U Walther-Schreiber-Platz
    S Halensee
    U Fehrbelliner Platz (zumindest bisher nicht 115er-Haltestelle)
    ...und garantiert noch mehr, die mir gerade nicht einfallen bzw. nicht entlang meiner Wegstrecken liegen.


    Gibt es eigentlich bestimmte Kriterien, wo DAISYs aufgestellt werden und wo nicht bzw. in welcher Reihenfolge?
    Der Schwerpunkt liegt sicherlich auf Umsteigeknoten bzw. markanten, viel genutzten Haltestellen wie z.b. entlang von Ku'Damm und Unter den Linden, aber sehr wichtige Umsteigeknoten wie Rathaus Steglitz besaßen bis vor kurzem keine DAISYs, während in anderen Stadtgebieten sehr früh, auch an "unbedeutenderen" Stationen, DAISYs aufgestellt wurden...?!

  • Nö, weder die Linienanzahl noch der Knotenpunkt an sich sind ausschlaggebend.


    Es geht nach der Zahl der täglichen Einsteiger. Ist der Beschluss gefasst, kommt es darauf an, ob und wie schnell das zuständige Bezirksamt
    mitspielt. Dann muss ein Stromanschluss hergestellt werden. Bei Straßenbahnhaltestellen auf eigenem Gleiskörper gehört die Haltestelle der
    BVG und es geht natürlich schneller.

  • Na dann gibt es ja doch noch ein paar kleine Überraschungen.


    Die BVG-Meldung liegt nahe, dass der X10 Laehrstraße in beiden Richtungen bedient, laut VBB Fahrinfo ist es aber nur stadtauswärts. Der Wegfall vom Türksteinweg führt zu einem 550m langen Haltestellenabstand auf dem 285. Das ist nicht optimal, doch die optimale Lösung (Am Birkenknick ein Stück zurück verschieben) würde spürbar Geld kosten.
    Den Leuten, die meinen, ein X11 dürfe nicht auf einem langen Abschnitt überall halten (weil er ein ExpressBus ist), sei gesagt, dass er wenigstens Kleinaustraße durchfährt, was auch halbwegs sinnvoll ist.



    Aber nun zu Brandenburg:
    Es gibt natürlich diverse Anpassungen des Busnetzes auf veränderte Bahnfahrzeiten, aber das dürfte die meisten hier nicht interessieren. Erwähnenswert sind denke ich im Bussektor die Eröffnung des Stadtbusses Frankfurt - Slubice (Polen) und die zweite Stufe des Uckertakts.


    Eine Überraschung ist die Wiedergeburt der Buslinie 600 (früher: 602) zwischen S Teltow Stadt und S Mahlow. Hier fuhr über Jahrzehnte die stärkste Regionalbuslinie der DDR. In den 90er Jahren dachte man, dass die Leute aus den Vororten Westberlins alle dorthin pendeln werden. Das ist aber Blödsinn, denn im Umland sind die Zahl der Einwohner und Arbeitsplätze gestiegen, sodass neuer Verkehr entstanden ist. Einige tangentiale Verbindungen konnten ihre Bedeutung behalten. Mangelnde Nachfrage führte auch nicht zur Einstellung der Verbindung am 30.12.2004, das hat niemand behauptet. Bis dahin fuhr die Linie etwa stündlich Mo-Fr und es wurden durchaus 70-Sitzer eingesetzt! Zum Verhängnis wurde der Linie, dass sie durch 4 Landkreise fuhr. Ein Landkreis war der Meinung, dass die Linie ihren Bürgern nichts nütze, weil sie bei ihm nur durch den Wald fährt und so wurde sie nicht mehr durchgehend bedient. Nach 2004 wurden diverse Ersatzleistungen bestellt, zum Beispiel Selchow - Schönefeld oder der Stadtbus Mahlow, viel gespart hat das ganze also nicht. Die Bedeutung der Linie kann man auch daran erkennen, dass mindestens 4 Betreiber sich um den Betrieb einer solchen Linie bemüht haben. Momentan fährt zwischen Teltow und Mahlow ein eigenwirtschaftlicher Bus 4x am Tag.
    Spätestens durch den Bau des neuen Flughafens kam neuer Wind in die Angelegenheit. Der VBB beauftragte ein Gutachten, was einen 30-Minuten-Takt auf der eingestellten Linie empfahl. Doch wegen der vielen betroffenen Landkreise kam keine finanzielle Einigung zustande. Die Verschiebung der Flughafeneröffnung brachte Zeit, in der das Konzept optimiert werden konnte. LDS spart durch eine sinnvolle Verkürzung der Linie nach S Waßmannsdorf und TF leitet die Linie über Großbeeren um, um dort Nachfrage abzugreifen.
    Der Fahrplan ab Dezember sieht die Linie vorerst nur bis S Mahlow vor. Es soll Mo-Sa 5-23 Uhr stündlich durch die VTF gefahren werden, im Gegenzug wird die Linie 704 ein wenig gekürzt. Der Bus 600 hat in Teltow Anschluss an den RE4, was insbesondere die Anbindung Großbeerens deutlich verbessert. Samstags ist die Linie dann die häufigste Buslinie im gesamten Landkreis und verdreifacht das Angebot in Großbeeren.

  • Maerkertram hat ja schon die unerwarteten Änderungen in Zehlendorf aufgelistet; ich kann nur hoffen,dass die Pünktlichkeit der Busse auch irgendwie verbessert wird (unwahrscheinlich).
    Übrigens (fals es irgendjemanden interessiert) habe ich eine Antwort auf meine Anfrage bzgl. des neuen Taktes des 285ers erhalten, in der steht:
    "[...] Ihre Kritik haben wir daher erfasst und den verantwortlichen Fachbereich informiert, damit eine Verbesserung der beschriebenen Situation erreicht werden kann. [...] Der Aufgabenträger, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung als Vertragspartner der BVG, prüft und bestellt dann ggf. eine Fahrplanänderung. [...] wir [müssen] in solchen Fällen sehr behutsam vorgehen und verantwortungsvoll planen, was eine längere Vorlaufzeit nach sich zieht."
    Mir ist bewusst, dass dies noch lange kein Grund ist, zu denken, dass jetzt schlagartig nachgebessert wird, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung.


    Euch allen noch einen schönen Abend,
    -Tristan


    PS: Die Änderungen auf dem X11er gefallen mir sehr: sobald der neue Flughafen eröffnet (kann sich nur noch um Jahrzehnte handeln), gibt es dann eine direkte Verbindung zwischen Zehlendorf und den Flughafen!

  • Der Wegfall vom Türksteinweg führt zu einem 550m langen Haltestellenabstand auf dem 285. Das ist nicht optimal, doch die optimale Lösung (Am Birkenknick ein Stück zurück verschieben) würde spürbar Geld kosten.


    Naja, im schlimmsten Falle muss der Fahrgast also 225m laufen - das wäre für viele Menschen in gleich dünn besiedelten Gebieten ein Traumwert!

  • Dann wird er wohl intelligenterweise andere Wege nutzen um ein wenig abzukürzen.

    ;)


    Immerhin erhalten ja die Anwohnder der Haltestelle "Laehrstraße" den X10er dafür. Das ist ein guter Ausgleich.

  • Am U-Bahnhof Innsbrucker Platz ist das sogar Teil der Zugangsbeschilderung. Dort gibt es eine Lidl-Filiale im Zwischengeschoss.

  • Naja, im schlimmsten Falle muss der Fahrgast also 225m laufen - das wäre für viele Menschen in gleich dünn besiedelten Gebieten ein Traumwert!

    Tristan hat meinen Einwand getroffen. Man versucht normalerweise nicht, Haltestellen gleich verteilt entlang einer Linie anzulegen. Es geht unter anderem um die Bevölkerungsdichte und um die Querstraßen. Sinnvoll sind Haltestellen an Kreuzungen, um die mittleren Fußwege zu verkürzen und es sind Kreuzungen mit langen Stichstraßen bzw. vielen erschlossenen Einwohnern zu bevorzugen. Die Haltestelle Türksteinweg erschloss den Nieritzweg, eine 1km lange Hauptstraße zwischen "X10" und "101". Zwischen Nieritzweg und Am Birkenknick beträgt der Fußweg 1,26km. Wer also ungünstig in der Mitte wohnt, muss 0,63km laufen und das ist für Berliner Verhältnisse relativ viel und dort liegt sogar ein Wohnblock (Nicht berücksichtigt ist, dass man auch abseits des Nieritzweges wohnen kann!). Man muss natürlich einschränkend erwähnen, dass bei Haltestelleneinzugsbereichen normalerweise die Haltestellenpositionen gemittelt werden (kein Unterschied zwischen Richtungen) und die Luftlinie genommen wird. Auf dem Papier sind es also ziemlich genau 500m zu laufen. Laut NVP sollen nur 4% der Berliner Bevölkerung über 500m Luftlinie zur Bushaltestelle in dünner Besiedlung haben.
    Lange Rede, kurzer Sinn: Die Richtungshaltestelle war komisch, hatte aber früher wie heute ihre Daseinsberechtigung. Die Schließlung kommt deshalb überraschend, sie ist aber keine Katastrophe.

  • Den "Nieritzweg" als Hauptstraße zu bezeichnen halte ich schon für sehr gewagt.


    Außerdem zählt natürlich ein möglichst gleichmäßiger Abstand der Haltestellen (siehe die Neuordnung in der Streitstraße).
    Die "Fahrdynamik" hat nicht nur auf die Einrichtung bei Haltestellen von Schienenverkehrsmitteln einfluss.