Bitte beachten:
Die Art und Weise, der Preis und vor allem der Termin einer wie auch immer gearteten Veröffentlichung irgendeiner hier präsentierten Neuheit steht noch nicht fest! Fragen hierzu werden gelöscht.
Da ich hier ja über ein Projekt berichte, welches von offizieller Seite herkommt, erlaube ich mir mal, dieses Thema anzupinnen!
Gelenkbusse. Ein Spezialthema in Hinblick auf OMSI. Wer jemals dreidimensionale Starrkörper-Physik programmiert hat, wird ahnen, dass es kompliziert wird, wenn mehrere Körper miteinander interagieren (und das ist ja beiweitem nicht nur dort der Fall, HAHAHA). Und ein Gelenkbus besteht ja de Facto aus mehreren Körpern.
Nun also ist es an der Zeit, mal wieder über eine aktuelle Entwicklung von offizieller Seite zu sprechen: Endlich ist es gelungen, die Gelenkphysik zumindest auf einen guten Weg zu bringen. Soll heißen: Es schaut schon wesentlich besser aus als bei den Versuchen, die seitens der Community unternommen wurden (mit den bestehenden, völlig unzureichenden Möglichkeiten). Perfekt ist es leider noch lange nicht, es ist ein einziges Zittern. Aber dazu später mehr.
Das Versprechen, einen dazugehörigen Bus zu liefern, stand ja von Anfang an im Raum. Und deshalb ist es nun an der Zeit gewesen, die Entwicklung am OMSI-Gelenkbus zu beginnen.
Und weil wir ja weiterhin in der "sandgelben Ära" der BVG verweilen wollen, gibt es genau drei Kandidaten (wenn man die gebrauchten Hochflur-O405er mal außen vor lässt): Mercedes O405GN, Neoplan N4012NF und MAN NG272. Neoplan-Gelenkbusse der beigen Generation fahren schon länger nicht mehr und uns fehlen sämtliche Unterlagen. Beim O405GN gibt es noch ein ganz anderes Problem, aber ohne Probleme und mit genug Material im Rücken (Soundaufnahmen bewährter OMSI-Qualität, Maßzeichnungen, Fotos) ist der MAN NG272 der (einzige) geeignete Kandidat, auch wenn er gerade für Spandau vieleicht nicht unbedingt der typischste Vertreter war. Aber genauer können das hier die Experten beurteilen!
Um gleich mal wieder einige Erläuterungen los zu werden, dann später auch in Hinblick auf die neuartigen Funktionen, die mit der Gelenkbusunterstützung dazukommen werden, werde ich die Gelegenheit nutzen und auch Tagebuch schreiben.
Den Anfang machte die Auswertung von offiziellen Maßen (LxBxH, Radstand, Einstiegshöhen) sowie natürlich der liebevoll händisch angefertigen Maßzeichnungen. Diese werden erstmal in ein maßstabsgetreues Abbild, bestehend nur aus Linien (Edges) in Blender übertragen:
Da aber die Gelenkphysik natürlich noch nicht ausgereift ist, hab ich mir zum ausführlichen Testen erstmal ein Fahrgestell gebaut:
Dem aufmerksamen Beobachter wird nicht verborgen bleiben, dass sich dahinter auch der zugehörige Solowagen befindet (in Berlin allerdings mit "hoher" Fensterkante, im Gegensatz zu dem hier im Forum bereits beschriebenen NL202 der zweiten Generation). Es liegt natürlich nahe, z.B. die Texturaufteilung gleich so zu gestalten, dass beide Fahrzeuge ohne große Umstellungen daraus konstruiert werden können.
Die Einbindung erfolgt nun so, dass zunächst Hauptwagen und Nachläufer einzeln als separate Bus-Dateien konstruiert werden. Hierzu müssen die Exporte der Meshs auch so erfolgen, dass jeder einzelne Bus-Teil um seinen Mittelpunkt (aktuell muss es der Schwerpunkt sein, kann aber sein, dass wir diesen hierfür nochmal frei konfigurierbar machen) konstruiert wurde. Oder noch besser: Man wählt einen einfachen, definierten Abstand zwischen den beiden Einzelschwerpunkten, in diesem Fall 8,5m, und kann dann den Bus vor- und zurückschieben, bevor man Hauptwagen oder Nachläufer exportiert.
Schließlich erhält die *.bus-Datei des Hauptwagens folgenden Eintrag:
[coupling_back] definiert eine Kupplung am Heck des Fahrzeuges,
[couple_back] kuppelt einen anderen "Bus"/Anhänger oder was auch immer, an der Heckkupplung an, wobei der Eintrag "false" dafür steht, dass dieser Anhänger NICHT "umgedreht" wird (wie es z.B. bei den S-Bahn-Vierteln der Fall ist).
Der Nachläufer erhält natürlich dementsprechend eine Frontkupplung:
Später wird es noch weitere Befehle geben, welche darüber entscheiden, ob sich der Nachläufer eher wie ein Auflieger oder Gelenkbus-Nachläufer verhält oder eher wie ein mehrachsiger Anhänger mit Deichsel. So zumindest unsere bisherige Planung.
Soweit, so gut - jetzt noch die Meshs exportieren und die Radanimationen wie gewohnt einbauen. Und der erste, wenn auch noch sehr spartanische Gelenkbus kann in OMSI umherfahren:
Als nächstes gehts dann an die ersten Konstruktionen des Wagenkastens... (nächster Beitrag)