Euro 6 - Umweltfreundlich auf Kosten der Barrierefreiheit?

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  • Diese Aussage basiert vermutlich auf der eigenen Meinung, wobei man auch zugeben muss, dass diese von sehr vielen Personen geteilt wird.
    Auch in meinen Augen liegt ein Bus von Mercedes-Benz in Sachen Zuverlässigkeit, Komfort und auch "Behindertenfreundlichkeit" vor allen anderen Marken.

  • Falsch... Zu EvoBus gehören nahmhafte Luxusbetriebe wie z.B. Setra


    "Luxus"!

    :)

    :)


    Mach' dir 'mal den Spaß und inspiziere 'mal so'n S 415 NF oder weitere. Im Vergleich teilt der sich mit dem Citaro wesentlich mehr als nur den Motor. Das beginnt schon bei kleinen Abdeckplatten oder Verkleidungen. Beide Fahrzeug sind praktisch aus einem "Baukasten"; wahrscheinlich ist der Unterschied im Design noch der bedeutendste Faktor.


    EvoBus existiert seit Anfang 1995, es handelt sich um den Zusammenschluss von Daimler-Benz und den Kässbohrer Fahrzeugwerken. Vertrieben wird zusammen, aber unter getrennten Markennamen "Mercedes-Benz" und "Setra". Häufig verbleiben die Markennamen bei den alten, angestammten Bezeichnungen. Dieses Prinzip hat mehr Marketingrelevanz und Prestige-Gründe als rechtliche oder faktische Ursachen.


    Eine verstärke Form dieser Zusammenarbeit kann man anhand der Automobil-Marke "Vauxhall Motors" sehen, die schon lange gar keine eigene Fertigung mehr besitzt. Vielmehr wird für den angelsächsischen Markt die Modellpalette von Opel übernommen - es wird lediglich das Markenlogo geändert. Ähnlich verhält sich das bei den Bootsmotorenherstellern "Mariner" und "Tohatsu", die vollkommen die Produkte der "Brunswick Marine in EMEA" (Mercury) übernehmen und nur die Motorabdeckung tauschen. Wer sich für solche "Hütchenpolitik" genauer interessiert, der kann sich einmal in das Thema "Badge-Engineering" einlesen...

    :)
  • Diese Aussage basiert vermutlich auf der eigenen Meinung, wobei man auch zugeben muss, dass diese von sehr vielen Personen geteilt wird.
    Auch in meinen Augen liegt ein Bus von Mercedes-Benz in Sachen Zuverlässigkeit, Komfort und auch "Behindertenfreundlichkeit" vor allen anderen Marken.


    Das mag schon sein, aber auch MB hatte, gerade im Nutzfahrzeugbereich, nicht immer eine weisse Weste. Und gerade bei so tollen Aussagen, wie "Mercedes ist Beste!" muss ich einfach nachhaken.

    :P
  • Eine verstärke Form dieser Zusammenarbeit kann man anhand der Automobil-Marke "Vauxhall Motors" sehen, die schon lange gar keine eigene Fertigung mehr besitzt. Vielmehr wird für den angelsächsischen Markt die Modellpalette von Opel übernommen -


    In Australien gibt es noch der Holden und in Nordamerika der Buick, im Endeffekt alles Opel, wobei sogar der Buick Regal (=Opel Insignia) anfangs in Rüsselsheim gebaut wurde

    :)


    Ich muss allerdings sagen, dass die Setras andere Fahrwerke haben, die neigen sich teilweise nicht so stark wie die Citaros und sind auch nicht so bretterhart, wenn man über Fugen fährt. Dennoch sind diese weicher abgestimmt. Eigentlich alles widersprüchlich, aber Fahrwerke sind eine Kunst für sich...


    Albert 2000: Die Solarisse in Nürnberg sind sehr zuverlässig und haben einen bärenstarken Antritt. Ist manchmal schön azusehen, wenn die mit einem Auto gleich gut beschleunigen. Die Motoren sind aber zugegebenermaßen von außen laut, vor allem der dumpfige Basston hat bei meiner damaligen Fahrschule oft die Scheiben zum vibrieren gebracht

    :D

    (Haltestelle war direkt gegenüber).

  • Mercedes-Benz hat einfach die besten Busse. Das kann niemand abstreiten... Sonst würden ihn nicht gefühlte 90% aller Stadtverkehre ihn auf die Linien schicken. Vor allem sind sie attraktiver.

  • Diese "gefühlten 90% aller deutschen Verkehrsbetriebe" (was nebenbei bemerkt vollkommener Unsinn ist, wie kommst Du auf diese Zahl - nicht nur vor der Haustür schauen) kaufen sich die Fahrzeuge aber nicht, weils "die besten Busse" sind, sondern nach Ausschreibungen - und da entscheidet der Preis, nicht die "Güte" der Fahrzeuge. Wenn die Ausschreibung an Iveco geht, kommt ein Iveco. Oder halt je nachdem auch mal ein MAN oder Mercedes-Benz. Das hat also nix damit zu tun, ob Mercedes-Benz vielleicht "die besten Busse" baut. Und was meinst Du eigentlich mit "vor allem sind sie attraktiver"...? Das erklär' mal genauer, diese Argumentation interessiert mich.


    Das Thema mit den Euro6-Motoren und der Barrierefreiheit - nun, letztendlich würd' ich jetzt nicht sagen, dass man das so pauschal sagen kann. Einen Gelenkbus ohne Podeste im hinteren Bereich des Nachläufers wird man wohl kaum finden, und einen Solobus erst recht nicht. Ansonsten entscheidet das ja meist der Kunde, ob Stufen, Low-Entry, Podeste eingebaut werden. Ansonsten macht halt noch die Einbauweise des Motors an sich was aus. Ein stehender Motor braucht zwar massig Platz, macht Lärm und bringt viel Wärme in den Fahrzeuginnenraum, hat aber den Vorteil, das man drum herum stufenfrei planen kann. Beim liegenden Motor muss man da halt erhöhen.

  • 90%? Dass will ich erstmal belegt haben.

    ^^

    Nix gegen Mercedes, aber beispielsweise die Stadtwerke Gießen hatte zwischen 1978 (?) und 2009 nie Mercedes beschafft, und nach der einen Serie 2009 ist man ebenfalls wieder bei MAN (wie auch schon zuvor) gelandet, in Marburg fährt sowieso alles mögliche, von Solaris über MB, MAN, Neoplan bis hin zu Breda Menarinibus Vivacity+ CNG, also auch dort ist man nicht unbedingt "Benz-Fixiert" und in Wetzlar fährt eigentlich auch eine Bunte (sogar bis auf 2 ausnahmen oder so) Mercedesfreihe mischung, also zumindest hier in Mittelhessen kann ich dass mit den 90% nicht grade bestätigen.

    ;)
  • So'n buntes Durcheinanderkaufen kann ich aus betriebswirtschaftlichen Hintergründen nicht nachvollziehen.


    Ein Bus geht auch 'mal kaputt - dann muss er in die unternehmenseigene Werkstatt. Einige Ersatzteile sollten dann dort immer im Lager parat sein. Dazu gehören bspw. Scheinwerfer, Spiegel, Spiegelabdeckungen, Schürzen, Rückleuchten, Schalter, etc. pp. Wenn ich nun über unzählige Fahrzeugmarken und in denen noch verschiedene Versionen (allein der Citaro hat mittlerweile 4 Fahrzeugfacelifts durch) verfüge, wächst mein Lagerbestand (und damit auch entstehende Kosten) exorbitant an. Nicht umsonst wird bei vielen Verkehrsbetrieben (u. a. auch meinen örtlichen) in ihren Ausschreibungen das Zuschlagskriterium "Kompatibilität/Konformität mit vorhandenen Fuhrpark" mit entsprechender Gewichtung geführt.

    :)
  • Das ist aber auch wieder von Verkehrsbetrieb zu Verkehrsbetrieb unterschiedlich. Der hiesige hat jetzt in 5 Jahren 10 verschiedene Fahrzeugtypen unterschiedlichster Hersteller dank Ausschreibungen bekommen. Oftmals haben Verkehrsunternehmen auch gar keine größere eigene Werkstatt mit großem Teilelager mehr, sondern die großen Arbeiten werden in Kooperation mit Fremdwerkstätten durchgeführt.

  • Natürlich, in einem bestimmten Umfang funktioniert das. Ich wollte Stadtverkehr Lübeck damit eigentlich nur klarmachen, dass diese Annahme nicht unbedingt genau aufgrund dieses Kriteriums stimmen muss.

    ;)
  • So'n buntes Durcheinanderkaufen kann ich aus betriebswirtschaftlichen Hintergründen nicht nachvollziehen.


    Ein Bus geht auch 'mal kaputt - dann muss er in die unternehmenseigene Werkstatt. Einige Ersatzteile sollten dann dort immer im Lager parat sein. Dazu gehören bspw. Scheinwerfer, Spiegel, Spiegelabdeckungen, Schürzen, Rückleuchten, Schalter, etc. pp. Wenn ich nun über unzählige Fahrzeugmarken und in denen noch verschiedene Versionen (allein der Citaro hat mittlerweile 4 Fahrzeugfacelifts durch) verfüge, wächst mein Lagerbestand (und damit auch entstehende Kosten) exorbitant an. Nicht umsonst wird bei vielen Verkehrsbetrieben (u. a. auch meinen örtlichen) in ihren Ausschreibungen das Zuschlagskriterium "Kompatibilität/Konformität mit vorhandenen Fuhrpark" mit entsprechender Gewichtung geführt.

    :)


    Du kannst sogar heute noch auf alte Bestände zurückgreifen, obwohl du ein völlig neues Fahrzeug hast! Der neue Citaro C2 besitzt schließlich noch Teile, die damals schon im Citaro der ersten Generation verbaut wurden. Der Lagerbestand wächst ausschließlich durch neue hinzugefügte Komponente an, die die Hersteller nach und nach in ihre Fahrzeuge verbauen, jedoch bei Mercedes unteranderem darauf geachtet wird, dass noch einige Teile aus älteren Baureihen genutzt werden können. Daher wollen viele Betriebe auch ein kompletten Markenwechsel vermeiden.