Schichtarbeit - wie stellt sich der Körper um?

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  • Hallo zusammen,


    ich habe mal eine Frage an die Busfahrer unter uns oder auch an die, die sich mit diesem Thema auskennen: Für mich ist die Wechselschichtarbeit total neu weil ich eben Büroarbeitszeiten gewohnt bin. Nun hatte ich gestern meine erste Nachtschicht (22:45 - 05:45) und ich fühle mich heute wie "Tod". Bin total schlapp, mir ist schlecht, kein Appetit und total müde. Habe zwar versucht am Nachmittag zu schlafen klappte aber nicht. Nun habe ich morgen wieder Frühschicht und i muss um 03:50 Uhr aufstehen. Wie habt ihr das früher gemacht? Kennt ihre diese Sympthome bei Schichtarbeit? Ich denke es liegt daran, dass sich der Körper erst daran gewöhnen muss. Soll ich jetzt öfter Nachtdienste fahren damit sich mein Körper daran gewöhnt? Wie ist das Essverhlaten in der Nacht? Eher etwas kleines essen oder garnichts...?

  • Schichtarbeit ist so ziemlich die schlimmste Erfindung seit Pop Musik. Gerade, wenn du Früh und Nachtschichten abwechselnd fährst, bist du relativ schnell kaputt. Die Symptome kenne ich - kein soziales Leben (Arbeiten am Wochenende, Feiertagen ). Eine Anpassung kannst du so gut wie gar nicht machen - gerade bei Schichtwechseln. Mal Früh, mal Spät oder Nachtschicht... Besonders schlimm ist das bei mir, wenn ich gegen meinen Biorythmus arbeite muss.


    Aber gerade, was deinen Schlaf oder Essrythmus, musst du selbst gucken, was bei dir am funktioniert. Aber so allgemeine Tipps - wenn möglich, Helle Beleuchtung. Keinen Kaffee und bei Müdigkeit viel Bewegung. Beim Essen nur leichte Kost und keinen Leerlauf auf Arbeit.

  • Hallo!


    Obi-Wan hat schon die meisten Sachen geschrieben - solche Übergänge aus Nachtschicht in Frühschicht sind so ziemlich das übelste was Schichtmäßig geht, Gewöhnung dürfte da nur äußerst eingeschränkt was bringen.


    Bezüglich Essen ist es definitiv gut, nichts schweres zu essen. Bei der Nachtschicht dürfte es hilfreich sein, zu versuchen, dass man wenn man heimkommt nach nur kurzem "runterkommen" daheim ins Bett gehen kann, also nichts schweres zum Ende hin essen, keinen Kaffee etc. Dann vermutlich nicht zu lange schlafen um am Abend wiederum schlafen zu können für die Nacht auf die Frühschicht.


    Generell machen solche Nachtschichten eine Dienstreihenfolge richtig kaputt, eigentlich muss man wenn man sie arbeitnehmerfreundlich gestalten will einige Tage vorher und nachher die richtigen Schichten und Freitage hinbasteln. Klassische Nachtschichtwochen - die dann wieder eher verträglich wären - gibt es im Busbetrieb fast nie.


    Markus

  • Mit Schichtarbeit kommt jeder anders zu recht. Wenn ich zum beispiel spätdienst habe ( 16-1:30 Uhr) dann trinke ich vor der letzten runde noch einen kalten Kaffee (dieses Fertigzeugs) damit ich die letzte runde noch schaffe und sobald ich zu hause bin fall ich auch schon ins Koma. Ich habe auch keine probleme damit im Sommer um 19 Uhr ins Bett zu gehen, wenn ich um 2 Uhr nachts aufstehen muss. Bei uns läuft der Turnus innerhalb zweier Wochen ( je 6 Tage arbeiten und dann 2 Tage frei) rückwärts. Das heisst man fängt mit einem spätdienst an und der letzte in der zweiten Arbeitswoche ist ein Frühdienst.
    Ich glaube ein bisschen gewöhnung gehört dazu, aber schluss endlich muss man selbst rausfinden wie es bei einem am besten klappt.


    Edit: Ach und was das essen angeht. Ich esse wenn ich Hunger hab und dann fast immer belegte Brote.

  • Beim Rythmus rückwärts bin ich spätestens Mittwochs voll fürn Arsch...


    Es gibt bei uns sogar Kollegen die den alten Spät nach Früh Turnus wieder haben wollen. Da war der erste Dienst ein später und der sechste ein früher.

    :pinch:


    Man musste nur aufpassen das auch wirklich 11 Stunden zwischen d3n Diensten war.


    Um aufs Thema zurückzukommen. Am Anfang war es für mich auch nicht leicht, aber mit der Zeit hab ich mich damit arrangiert. Wie heißt es so schön: Aller Anfang ist schwer!

  • Haha das kenne ich von mein Mann. Als er zum ersten mal in der Fabrik gearbeitet hat als Maschinenführer bei KBE war er nach seiner ersten Nachtschicht wie gerädert. Die ersten Wochen hatte er nur Durchfall gehabt und Sodbrennen weil der Körper es nicht kannte. So ungefär nach einem Monat hatte sich der Körper so langsam sich daran gewöhnt. Weil zum ersten schaltet der Körper wenn er müde wird ein gang runter und zum 2 wenn man Nachts was isst kennt der Körper ja nun nicht so wirklich. Da man ja eigentlich Nachts schläft statt isst. Aber wie gesagt der Körper gewöhnt sich schon daran. Das blöde aber in der Nachtschicht ist wenn irgendwelche arbeiten gemacht werden du musst am Tage schlafen und andere machen radau und denk mal bloßt nicht das man dann wegen dir mit deiner Nachtschicht rücksicht nehmen muss oder soll das kannste vergessen hatten wir schon alles durch. Dafür war aber die Bezahlung zur DM Zeit sehr gut. Da gab es wenigsten noch 50%
    Nachtschicht zulage die waren damals Steuerfrei. Heute kannst Du zufrieden sein das es noch Nachtschicht zulage gibt. Die liegt in Berlin unterschiedlich je nach Arbeitgeber. Ich habe da mal so gehört zwichen 10-25% soll es wohl liegen.
    Aber kannste dich gerne mit mein Mann darüber unterhalten er kann dir da einiges sagen. Er ist immer gerne im Sommer Nachts arbeiten gegangen,da war es immer schön frisch und nicht zu heiß. Mein MAnn hat immer gerne mit seinen Kollegen getauscht er bekamm die Nachtschicht und hat seine Frühschicht oder Spätschicht abgegeben. Er würde es heute noch machen.

  • Hallo,


    also ich bin seit 25 Jahren im Wechseldienst (Lokführer). Bei mir ist es eigentlich so, das ich nur die Frühschichten nicht mag. Und die dann aber auch nicht, wenn ich sie über einen längeren Zeitraum habe, der Körper sich also daran gewöhnen könnte. Ich mache jetzt seit ca. 4 Jahren fast nur noch Nachtschichten und manchmal Spätschichten und komme komischerweise immer besser damit zurecht. Für den Körper ist es wahrscheinlich nicht so optimal, aber dafür leutet der Wecker mich nicht mehr aus dem Tiefschlaf und das ist für mich eigentlich wichtiger. Es gibt bei uns Mitarbeiter in der Werkstatt, die machen schon seit 20 Jahren nur Nachtschichten und haben auch eine Möglichkeit gefunden damit zurecht zu kommen. Man muß halt auch im Alltag in so einem Job auf seinen Körper hören und so "lästige Dinge", wie Sport und gesunde Ernährung einfliesen lassen

    :D

    Ich gebe aber zu, als ich noch jung war, hatte ich am Anfang massive Probleme mit dem Wechseldienst.


    Viele Grüße,
    Uwe

  • Also mit dem Schichtsystem hatte ich nie Probleme gehabt. In der Lehre gab es Anfangs soetwas noch nicht. Wie zur Schulzeit, begann die lehre um 7 Uhr und endete um 16 Uhr. Im zweiten kehrjahr kamen dann mal einige Spätdienste und einige Nachtschichten dazu. Wenn man alleine ist, wird es sicher etwas schwer. Wenn noch andere im Haushalt wohnen, kann man sich arragieren. Zumindest in der Anfangszeit kann man vielleicht das Einkaufen oder Putzen auf die freien Tage verlegen.


    Mit Beginn der Zeit als Fahrer, habe ich mich recht schnell eingewöhnt. Ich habe gegessen, wenn ich Hunger hatte, wenn ich heim kam, habe ich erst geschlafen und dann einige Kleinigkeiten gemacht, bevor es wieder zum Dienst ging. So hat sich mein Körper im Laufe der Jahre an diese "eigentlich sehr ungesunde" Lebensweise gewöhnt. Allerdings hatte ich auch nur den Tunusmäßigen Dienst, der bei mir nach der Lehre noch etwas anders ausfiel als heute bei Bimmler. Wir hatten auch einen etwas anderen Tunus, der auch 1992 geändert wurde. Frühdienste hasse ich nach wie vor, wobei ich den Nachteil habe, daß ich meistens nur "Frühdienste" habe, da ich immer so zwischen 6 und 9 Uhr anfange und dann so ca 12 bis 19 Uhr Feierabend habe. Einen festen Dienstplan habe ich nicht. So kommen auch mal unverhofft Spätdienste rein, Frühdienste oder es fällt mal ein ganzes Wochenende aus, wo ich dann fahren muß. Am liebsten sind mir immernoch die Nachtfahrten, weil es da ruhig ist. Leider gibt es hier keine Nachtlinien.
    wie dem auch sei, der eine gewöhnt sich schnell an das vergegebene Schichtsystem, andere kommen auch nach Jahren nicht damit zurecht. Das ist sehr unterschiedlich. Eine gewisse Eingewöhnungsphase gehört aber immer dazu. Es gibt dafür auch kein allgemeingültiges Hilfsmittel, dafür sind Menschen einfach zu unterschiedlich. Frühaufsteher mögen selten Nachtschichten, Langschläfer kommen mit Frühdiensten nicht zurecht und Nachtmenschen, sind erst aktiv, wenn die es Abend wird.

  • Hey, ihr schweift ab...

    ;)


    Ich finde es bemerkenswert, dass Skydriver12 es wahr gemacht hat und seinen eigentlich doch "gemütlichen" Bank/Bürojob gegen den des Busfahrers eingetauscht hat. Wäre interssant weitere Erlebnisse zu erfahren. Vielleicht "ereilt" mich das gleiche Schicksal, zumindest was den Berufswechsel betrifft ;).

  • OMSIMaks: Das ist eine mögliche Version, kommt ganz auf den Betrieb an.
    Bei mir zum Besipiel ist es meistens 4 oder 5 Tage arbeiten danach ein oder zwei Tage frei. Es kommt aber auch vor, dass ich nur 2 oder 3 Tage arbeite und wieder frei habe.

  • Hey Skydriver12,
    was mich mal interessiert, nachdem ja nun einige Monate ins Land gegangen sind: wie hast du dich eingewöhnt bzw. an den Schichtdienst gewöhnt. Und hast du es schon bereut, den Bankjob aufgegeben zu haben und stattdessen Beförderungsfälle

    ;)

    durch die Gegend zu fahren?