Digitalisierung - eine Gefahr für das Fahrpersonal? - Was meint ihr dazu?

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  • Zitat


    Du kannst ja auch in München U-Bahn Fahrer Machen. Da kann man auch noch manuel fahren wenn man will


    Ich glaube kaum dass die Betriebszentrale einem die Signale einschaltet wenn man Bock drauf hat. Meines Wissens wird am Sonntagabend, im Störungsfall und auf oberirdischen Strecken manuell gefahren (wobei ich da beide Beobachtungen schon gemacht hab) - den Rest der Zeit fährt die LZB und weil dann die Signale ausgeschaltet sind, sollte man sich wohl tunlichst auch daran halten.

  • Dann "kackt" die Technik mal ab und was dann? Oder du bekommst Schrott angeliefert. Doch einen Plan aus Papier? Das wäre wohl eine sinnfreie Redundanz. Zudem kann Kollege Computer nie die Erfahrung ersetzen. Jeder Busfahrer weiß, wann und wo er ruhig mal zwei Minuten später abfahren kann und am nächsten Umsteigepunkt trotzdem pünktlich ankommt. Der Computer piept zur Abfahrtszeit gnadenlos.



    1. Die Fahrer bzw der Bus hat so oder so immer eigentlich einen Kursplan dabei solange der nicht vergessen wurde rein zu packen vor Dienstbeginn. Aber in jedem (gut organisiertem) Betrieb sollte das kein Problem sein. Noch was zum Drucker. Ein Betrieb macht sich normalerweise vorher schlau was ihren Ansprüchen entspricht. Ob es den Fahrern wiederum gefällt ist oft für den Betrieb irrelevant.
    2. Der oder die Fahrer können ja ihre Erfahrung auch mit dem/den dementsprechendem/-n Zuständigen teilen.
    3. Das piepen zum abfahren ist wiederum meist Druckerabhängig und kann auch umgestellt werden. Sei es durch den Fahrer oder durch die Werkstatt.


    Im großen und ganzen muss man auch sagen, würde es, egal wo, keinen Fortschritt der Technik geben, würden wir immer noch im 18/19 Jahrhundert leben. Vieles andere wäre auch nicht so wie heute. Sei es die größtenteils moderne Medizin oder was auch immer. Es ist nunmal der lauf der Zeit. Und der bringt halt nicht nur positives mit sich.

  • Dafür ist die Handbetriebsphase am Sonntagabend da, dachte ich. Kommt natürlich darauf an, wie viele Pflichtstunden das sind.


    In Wien wird jeden Tag zwischen 5 Uhr und 9 Uhr mit der Hand gefahren, ausgenommen ist die U6. Auf dieser Linie musst du 24 Stunden mit der Hand fahren.

    :D
  • Was mir gerade noch eingefallen ist: Es gibt eine Stelle, wo (zumindest nach meinen Beobachtungen) immer per Hand gefahren wird, das ist die Ausfahrt der U3 an der Implerstraße Richtung Innenstadt. Wahrscheinlich weil der Zug ja streng genommen einen Abzweig befährt, geradeaus geht's in den Betriebstunnel zur Theresienwiese. Aber das wird wohl kaum für die Pflichtstunden reichen.

    ^^

  • 1. Die Fahrer bzw der Bus hat so oder so immer eigentlich einen Kursplan dabei solange der nicht vergessen wurde rein zu packen vor Dienstbeginn.


    Schon klar.

    ;-)

    Aber eigentlich ist der ja dank der Technik überflüssig.



    Noch was zum Drucker. Ein Betrieb macht sich normalerweise vorher schlau was ihren Ansprüchen entspricht. Ob es den Fahrern wiederum gefällt ist oft für den Betrieb irrelevant.


    Schön wäre es. Die neuen Atrondrucker bei uns kommen (noch) mit dem Tageswechsel nicht zurecht. Da steht dann als Durchfahrzeit der Haltestellen bei allen Fahrten ab Mitternacht nur noch "00:00".



    2. Der oder die Fahrer können ja ihre Erfahrung auch mit dem/den dementsprechendem/-n Zuständigen teilen.


    Naja, wenn man sich in den Großbetrieben alle Fahrer anhören würde, wäre man wohl erst nach Jahren fertig.



    3. Das piepen zum abfahren ist wiederum meist Druckerabhängig und kann auch umgestellt werden. Sei es durch den Fahrer oder durch die Werkstatt.


    Auch klar. Nur sagt die Technik eben stur abfahren. Bei Großveranstaltungen z.B. völlig ungeeignet. Da muss dann doch wieder der gute alte Verkehrsmeister ran und die Wagen per Hand einteilen.



    Im großen und ganzen muss man auch sagen, würde es, egal wo, keinen Fortschritt der Technik geben, würden wir immer noch im 18/19 Jahrhundert leben. Vieles andere wäre auch nicht so wie heute. Sei es die größtenteils moderne Medizin oder was auch immer. Es ist nunmal der lauf der Zeit. Und der bringt halt nicht nur positives mit sich.


    Alles völlig richtig. Nur muss man eben immer beide Seiten der Medaille betrachten.

    ;-)
  • Also in Düsseldorf rudern die ja langsam Zurück. Noch fahren die Hochflurigen Stadtbahnen in Düsseldorf im Tunnel Automatisch, allerdings werden jetzt schon neue Signale usw. gesetzt für das neue System, was in dem neuen Tunnel schon ist, wo der Fahrer wieder selber fahren muss.

  • Finde es irgendwie erschreckend, dass die Hochbahn jetzt auch bald autonome Busse testen wollen, die
    ab 2021 dann eingesetzt werden sollen...


    Ich finde es überhaupt nicht erschreckend, dass die Hochbahn und vermutlich auch viele andere Verkehrsbetriebe an einer Möglichkeit interessiert sind, die es ermöglicht bisher nicht wirtschaftlich bedienbare Gebiete zu bedienen. Denn gerade das im Artikel angesprochene Szenario gibt es derzeit sehr oft und dafür sind selbstfahrende Kleinbusse ganz sicher die beste Lösung!



    Und was das Beispiel aus Düsseldorf anbelangt: Da scheitert es, vermute ich einmal, eher an den Kosten für eine LZB oder dergleichen und weniger daran, dass man ein (halb-)autonomes System nicht haben möchte?

  • Zitat

    Das Problem sehe ich aber darin, dass die Fahrer, die dann durch diese ganzen autonomen Busse ersetzt werden, arbeitslose werden...


    Nie darüber nachgedacht dass durch die Automatisierung andere Arbeitsplätze entstehen, die besetzt werden müssen?

  • Auf Strecken, die derzeit von gar keinem Bus bedient werden, können auch keine Fahrer eingespart werden.

    ;)


    Und bis Busfahrer wirklich vollständig durch Computer ersetzt werden vergehen sicher noch mehrere Jahrzehnte, zumal dann auch niemand von heute auf morgen seinen Job verlieren wird. Die selben Befürchtungen hatte man schon vor 30 Jahren bezüglich des Computers...

  • Wenn es um Handydiebe ginge, dürftest du nie wieder das Haus verlassen, denn solche lauern potentiell überall.
    Und der Future Bus ist sicher auf große Städte ausgelegt. Auf solche, in denen mehr Plätze im Bus wichtig sind, um möglichst viele Leute befördern zu können. Es gibt Städte, in denen muss man beispielsweise zwei-drei Bahnen passieren lassen, um mit der Linie mitfahren zu können. Um diese Wartezeit zu reduzieren, verzichtet man in den Zügen auf Sitzplätze, um mit mehr Stehplätzen mehr Leute zu befördern. Auf dieses Prinzip greift auch der Bus zurück. Mehr Stehplätze -> mehr Leute können mitfahren -> kürzere Wartezeiten, ggf. weitere Taktungen, ...

  • Finde es irgendwie erschreckend, dass die Hochbahn jetzt auch bald autonome Busse testen wollen, die
    ab 2021 dann eingesetzt werden sollen...

    Ich finde eher erschreckend, dass in Deutschland bisher fast gar nichts getan wurde um die Technik voran zu bringen außer Pilotprojekte in fahrzeugarmen Innenstädten mit Minibussen á 10-15 Leuten zu realisieren. In anderen Ländern ist man da schon deutlich weiter, es gibt zum Beispiel autonom-fahrende Busse im Straßenverkehr (auf Busspuren), die mit Ampelanlagen kommunizieren und ihre Geschwindigkeit so anpassen, dass eine optimale Fahrzeit ermöglicht wird und das über eine halbe Stunde Fahrzeit pro Richtung.


    Deutschland muss endlich mal aus dem Quark kommen und merken, was möglich ist, nicht nur in Bezug auf autonome Busse, sondern Fahrzeuge allgemein.

  • Nie darüber nachgedacht dass durch die Automatisierung andere Arbeitsplätze entstehen, die besetzt werden müssen?


    Für diese sind dann aber andere Qualifikationen nötig. Der Internethandel hat auch Arbeitsplätze geschaffen, von denen aber viele von ungelernten Hilfskräften ausgeführt werden können und entsprechend bezahlt werden. Auf der anderen Seite sind natürlich auch Arbeitsplätze entstanden, die eine hohe Qualifikation benötigen. Ob die Mitte (qualifiziertes Beratungspersonal z.B.) aber mindestens 1:1 durch gleichwertige ersetzt wird, ist fragwürdig. Dazu wäre eine wissenschaftliche Betrachtung interessant. Das Thema Automatisierung ohne eine solche als sozial unproblematisch abzutun, greift meiner Meinung nach zu kurz.

  • Wenn ich etwas automatisiere, ist es nur sinnvoll, wenn ich damit auch Veränderungen erwirke. Üblicherweise ist das der Wegfall von Arbeitsplätzen, wenn ich jetzt explizit an die Industrie denke. Es liegt sicher auf der Hand, dass es auch Mitarbeiter geben muss, die diese Maschinen warten und reparieren. Aber das sind niemals so viele wie zuvor! Allein die Betrachtung von "neuen Arbeitsplätzen" sagt nichts aus, wenn ich nicht die durch die Automatisierung weggefallene Arbeitsplätze dagegenrechne. Insgesamt dürfte der Saldo wohl dann negativ sein.


  • Ich finde es überhaupt nicht erschreckend, dass die Hochbahn und vermutlich auch viele andere Verkehrsbetriebe an einer Möglichkeit interessiert sind, die es ermöglicht bisher nicht wirtschaftlich bedienbare Gebiete zu bedienen. Denn gerade das im Artikel angesprochene Szenario gibt es derzeit sehr oft und dafür sind selbstfahrende Kleinbusse ganz sicher die beste Lösung!


    Der ÖPNV ist in Deutschland ein Teil der öffentlichen Daseinsfürsorge. Er soll zwar so wirtschaftlich wie möglich abgewickelt werden (also keine Doppelgelenkbusse für Einödsiedlungen), aber wenn er der Zuschüsse bedarf, dann sind diese zu gewähren.

  • Ich glaube dass dauert noch sehr lang weil,
    1. Alles Automatisiert werden muss zb: Ampeln die funkbar für die Board Computer sind.
    2. Die Fahrgäste müssten sich selbst bedienen
    3. Es muss ein sicheres Stromnetz aufgebaut werden
    4. Alle Fahrzeuge in der Stadt müssten automatisiert werden den wenn nur der Bus es ist gibt es genau so viele Unfälle wie heute.
    Es müsste trotzdem ein Fahrpersonal vorm Steuer sitzen um eingreifen zum Beispiel wenn es eine technische Störung gibt.
    Und ein Computer wird nie alles können was ein Fahrer kann.
    Meine Meinung ist es ist keine Gefahr für die Busfahrer sie haben nur weniger zu tun also können sich zurücklehnen und auf eine Störung
    warten.