Eure Meinung zu Doppelgelenkbussen

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  • Hallo,


    Ich wollte fragen was eure Meinung zu Doppelgelenkbusse ist.
    Jetzt werden viele Doppelgelenkbusse durch 21m und 19.5m Grossraumgelenkbusse ersetzt. Aber in der Schweiz (zumindestens) gibt es immer noch neue Doppelgelenktrollybusse. Aber mit Diesel sieht man sehr wenig neue.
    Was sind die Vorteile und Nachteile eines Doppelgelenkbus oder einen Grossraumgelenkbus? Wann ist es besser eins zu einsetzen oder der andere? Wie sieht es in euer Stadt aus?


    Ich freue mich schon auf antworten.

    :)


    LG

  • Es gibt auch bei einigen Modellen die Möglichkeit, ein Gelenk zu sperren/arretieren, dann geht es auch mit dem Rückwärtsfahren.


    Aber als Antrieb würde ich nur Elektro (oder auch Hybrid) nehmen, mit Dieselmotor hat es Fahrleistungen à la Wanderdüne.


    Wirklich Sinnvoll ist meiner Meinung nach der Einsatz auf BRT Strecken oder auf Buslinien mit hohem Fahrgastaufkommen, die viel auf Busspuren unterwegs sind. Andererseits sind solche Strecken auch für Trams prädestiniert.

  • Bei uns (warst du auch mit 19,5 m Großraumgelenkbussen sicherlich meinst) werden sie deshalb ersetzt weil sie eine höhere Pannenquote haben als die anderen Bussen. Sprich die standen sehr oft in der Werkstatt. Außerdem habe man keinen neuen Partner gefunden der Doppelgelenkbusse herstellt. Außerdem meine ich gehört zu haben das ein Capacity L mehr Plätze hat als Doppelgelenkbus. Stimmt das?

  • Ungefähr 10 Fahrgäste mehr können die Capa transportieren. Die 87er hatten insgesamt 182 Gesamtkapazität während die 45er/46er unterschiedliche Kapazitäten haben (190 - 192).

  • Theoretisch könnte die Hochbahn die neuen Van Hool Exqui City kaufen, ist eine art Bus Bahn. Die es als Hybrid und Elektrivariante gibt.

  • Also hier in Aachen bleiben wir den VanHool AGG300 und allgemein den Doppelgelenkbussen "treu", auch wenn sie so ihre Macken haben und einige Fahrer/-Innen sie ungerne fahren (Ist halt Geschmackssache). Auch in Zukunft wird es weiterhin Doppelgelenkbusse geben, ein neuer Vollelektro-Doppelschlenki ist testeshalber bei der Firma Sileo bestellt worden (Da deren Werk in Salzgitter einen Brandschaden hatte, wird das Fahrzeug erst im Verlaufe des Jahres geliefert, statt im Dezember 2017) Ob die Van Hool Exqui City die Nachfolger werden?. Die jetzigen New AGG300 sind aber grade mal 12 Jahre alt, also haben sie noch max. 5 Jahre. Hoffentlich hat man sich bis dahin entschieden

    :D


    Da in Aachen der ÖPNV ausschließlich aus Busverkehr besteht, es aber Fahrpersonalmangel gibt kann man nicht kleinere Fahrzeuge als die DG einsetzen und den Takt verdichten (Die 5/45 fahren gemeinsam im 15 Minuten-Takt). Der Capacity L ist nach einem Test für die ASEAG keine Optionen, da der normale CapaCity schon mehr mit dem Nachläufer ausschwenkt, als die VanHools.


    Achja: Rückwärts fahren ist eine riesen Herrausforderung, aber unsere Werkstatt schafft es immer wieder diese Fahrzeuge aus den Hallen zu rangieren, also ist das auf Dauer einfach Übungssache

    ;)
  • St. Gallen, Zürich, Luzern und Genf haben Trolley- Doppelschlenkis von Hess (Schweizer Markenqualität!) im Einsatz und machen soweit ich weiß gute Erfahrungen damit.
    Der riesige Vorteil an Hess-Fahrzeugen ist die Wendigkeit. Die Achsen des Doppelgelenkbusses sind so abgestimmt, dass der Bus so Wendig wie ein normaler Gelenkbus ist.
    Ich verstehe nicht warum Hess für Viele Deutsche Betriebe so unattraktiv ist, mir fallen auf die Schnelle nur München (BusZug) und Solingen (Swisstrolley) ein.


    Warum Hat sich die HOCHBAHN eigentlich gegen den Hess DG-Hybrid entschieden?
    Der hat ja eine Kapazität von über 200 Pers. und liegt somit überm Capacity L (ist ja auch mehrere Meter länger...)

  • Vielleicht weil der Schweizer Franke über dem Euro liegt und somit schweizer Produkte teuerer werden.
    Deshalb hat Hess wohl inzwischen wohl Problemd mit dem Absatz außerhalb der Schweiz.

  • Zumindest was Diesel betrifft halte ich wenig von Doppelgelenkbussen. Klar, für den Busfan in mir sind die interessant, aber ansonsten:
    Hoher Verbrauch (inkl. Abgase), geringe Beschleunigung, in Tagesrandlage in praktisch jeder Stadt zu hohe Kapazität, hohe Anschaffungskosten und die Wartung dürfte auch teurer sein als bei nur einem Gelenk. Eine Taktverdichtung mit normalen Gelenkbussen ist für den Fahrgast auch attraktiver, weil die Wartezeiten auf den nächsten Bus reduziert werden.
    In Aachen wären die Kisten vermutlich nicht mehr nötig, hätten die Bürger sich vor fünf Jahren nicht gegen die Stadtbahn entschieden. Ich bin jedenfalls schon gespannt auf den Sileo, vielleicht sieht das Fazit bei elektrischem Antrieb ja anders aus. Bedenken habe ich vor allem was die Reichweite angeht, doch wenn die Wagen ohnehin früher einrücken (sonst Überkapazität) reicht es ja möglicherweise.


    Vetemyöl: Schönes Profilbild!

    :)
  • Vorteil: Fahrgastkapazität
    Nachteile: 2 Gelenke die gewartet werden müssen und kaputt gehen können
    Unübersichtlich bei Kurvenfahrten, man kann nur mit Kameras das Ende des Fahrzeugs erkennen
    Rückwärtsfahren ist sehr unangenehm
    Hohe Geschweindigkeiten nahezu unmöglich, da die Fahreigenschaften bescheiden sind
    Höherer Anschaffungspreis
    Begrenztes Einsatzgebiet, aufgrund der Länge kann der Bus wahrscheinlich nicht alle Linien fahren, die ein Gelenkbus fahren könnte


    Fahrgastkapazität kann auch in normalen Gelenkbussen gesteigert werden, indem man den Nachläufer verlängert.
    Wenn das nicht gut funktionieren würde, wäre man in Hamburg wohl kaum auf die Capacity L umgestiegen.


    Quote

    Der hat ja eine Kapazität von über 200 Pers.


    Natürlich kann man die Kapazität nicht ganz an einen Doppelgelenkbus bringen, aber bei nem 5- oder 10-Minuten-Takt ist das keine große Sache. Ich würde fast behaupten, dass die Doppelgelenkbusse zu wohl keinem Zeitpunkt zu 100% ausgelastet sind, ganz im Gegensatz zu diesem Citaro.
    Es ist vermutlich einfacher und günstiger in Spitzen den Takt mit GKOMs zu erhöhen als den ganzen Tag mit diesen Ungetümen rumzufahren, die dann nur zu 40%-60% ausgelastet sind. In solchen Zeiten müsste man sie stehen lassen (Verbrauch höher usw.), aber ein Bus der nicht fährt, rentiert sich nicht und bringt kein Geld rein. Bei einem so teuren Fahrzeug ein No-Go

  • ACMG: Ja, hätte man für die Stadtbahn gestimmt, dann wären diese Fahrzeuge nicht mehr nötig und wahrscheinlich auch aussortiert worden. Auf den Sileo bin ich auch gespannt, wobei ich ebenfalls an der Reichweite zweifle.
    OT: Freut mich, dass dir mein Profilbild gefällt

    ;)


    Pictor: Bei der von dir angesprochenen Unübersichtlichkeit kann ich dich beruhigen, dass du prinzipiell Recht hast, man kann niemals den letzten Nachläufer in einer Kurvenfahrt im Rückspiegel sehen, aber um die Kurven kommt man mit den Fahrzeugen ganz gut, da die Doppelgelenkbusse die Spur einhalten können, sprich: Wenn die zweite Achse rumkommt, kommt auch der Rest des Busses rum, denn Achse 3 und 4 lenken passend mit

    ;)


    Hohe Geschwindigkeiten brauchen die Fahrzeuge (zumindest in Aachen) auch gar nicht erreichen. Da die Haltestellen sowieso alle paar Hundert Meter hintereinander liegen, schafft der Bus es gar nicht hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Auf Leerfahrten allerdings erreichen die Kisten schon so einiges

    ^^

    Was aber nachteilhaft ist, ist die Beschleunigung. Aachen liegt in einer Talkuhle und ist dementsprechend sehr bergig. An der Haltestelle Rothe Erde zum Beispiel kommen die DGs überhaupt gar nicht aus "de Pötte". Vorallem wenn sie randvoll besetzt sind.
    Das mit dem begrenztem Einsatzgebiet ist klar, da man eine Sondererlaubnis benötigt diese Fahrzeuge überhaupt fahren lassen zu dürfen. Das beinhaltet auch eine fest vorgegebene Route (in Aachen auf der Linie 5&45, eine Hin und RückTour auf der Linie 51 und auf dem C-Shuttle). Heißt im Klartext: Diese Fahrzeuge dürfen auch nicht einfach beliebig auf irgendwelchen Linien unterwegs sein, sonder es muss in der Planungsphase schon beschlossen werden, wo diese Fahrzeuge unterwegs sein werden.
    Und die Kapazitätsgrenzen erreicht man hier vorallem in den Morgenstunden zu Schulverkehrszeiten. Da sind die Fahrzeuge auch rappel voll (Vorallem nach den Herbstferien bis Weihnachten). Nicht so voll wie auf deinem Bild, aber da stehen die Fahrgäste auch nicht hinter den "Sperr-Bügeln"

    :D
  • Ich verstehe den Sinn hinter Doppelgelenkbussen nicht. Aufgrund ihrer Bauform schon eine kleine Straßenbahn, stellt sich die Frage ob ebenjene dann nicht besser wäre. Zumal man, wenn man solch eine Kapazität im Busformat haben möchte (und die Reiselänge entsprechend ist), auch Doppeldecker beschaffen kann, welche deutlich wendiger sind und auch einfacher zu rangieren und zu warten sind.


    MfG Waidmannsluster

  • Quote

    stellt sich die Frage ob ebenjene dann nicht besser wäre


    In Heidelberg führt man schon ewig diese Diskussion, ob man eine Straßenbahn ins Neuenheimer Feld (Unikliniken, Uni, Forschungszentren, usw.) baut. Dafür spricht natürlich, dass man die Kapazität braucht, der Nachteil ist aber, dass durch die Straßenbahnen der Boden stärker vibriert und spezielle Elektronenrastermikroskope des DKFZ nicht mehr benutzt werden könnten. Busse machen nichts aus, da könnte man dann eventuell Doppelgelenkbusse einsetzen, wenn die da überall durchpassen würden.


    Inzwischen hat man aber einfach die geplante Strecke verändert... Sonst ist noch nichts passiert.


    Quote

    Auf Leerfahrten allerdings erreichen die Kisten schon so einiges


    Meines Wissens nach, haben die Dinger vmax 60km/h, das ist wirklich nichts.


    Natürlich folgen die einer Spur, aber du siehst nun mal nicht, was wirklich passiert, wenn da ein Radfahrer oder Fußgänger hinschlappt, hast du schon ein Problem. Zumal zwei Nachläufer, die nur gelenkte Achsen haben, Rückwärtsfahren schon fast unmöglich machen


    Quote

    Und die Kapazitätsgrenzen erreicht man hier vorallem in den Morgenstunden zu Schulverkehrszeiten. Da sind die Fahrzeuge auch rappel voll


    Das meinte ich mit in Spitzen den Takt verdichten. Weil während Schule ist, oder zwischen Schulende und Feierabendverkehr, sind die Dinger im Leben nicht ausgelastet. Das auf dem Bild ist natürlich eine Extremsituation und außerdem alles andere als regelkonform.

  • Aufgrund ihrer Bauform schon eine kleine Straßenbahn, stellt sich die Frage ob ebenjene dann nicht besser wäre.


    Naja, wenn man in der Stadt eine Bürgerabstimmung macht, die Nein sagt, ist das wieder schwer mit der Bahn. Außerdem kostet der Aufbau einer Straßenbahn auch erstmal Geld, dass man vorschießen muß. Da kommt neben der Beschaffung weiterer Fahrzeuge noch der Trassenbau dazu.


    auch Doppeldecker beschaffen kann,


    Dann wäre die Frage, ob die in der Stadt überall fahren dürfen oder ob man Linien umstellen muß, weil DD-Busse nicht unter jeder Brücke fahren kann. In Berlin gab es mal Überlegungen, einige Brücke hoch zu bauen, wie an den Bahnhöfen Köpenick und Karlshorst. Wurde aber aus Kostengründen verworfen, besonders weil diese Bahnbrücken Bestandsschutz haben.


    dass durch die Straßenbahnen der Boden stärker vibriert und spezielle Elektronenrastermikroskope des DKFZ nicht mehr benutzt werden könnten.


    Das ist meiner Meinung nach Unsinn. In vielen Städten gibt es Gleise auf Vollgummiblöcken, die die Bodenvibraton und die Geräuchentwicklung dämmen. Geschwindigkeitsbegrenzungen sind auch eine weitere Möglichkeit. Es kommt eher darauf an, wieviel Geld man in den Gleisbau, speziell in den Aufbau des Unterbaus steckt. In Berlin hat die BVG in vielen Teilen, die Gleise der U-Bahn stark gedämmt um Vibrationen in den überliegenden Straßen und angrenzenden Häusern, zu minimieren.


    Ich denke mal, dass sich Doppelgelenkbusse auf reinen Dieselstrecken eher rentieren, als ein Mehraufwand an Bussen durch einen dichteren Takt. Hier steigt nicht nur der Kraftstoffverbrauch, sondern auch das Verkehrsaufkommen. Außerdem ist es auch eine Mehrbelastung der Werkstätten, da mehr Fahrzeuge gewartet werden müßten und mehr Fahrpersonal ist auch erforderlich. Und die meisten Busbetriebe haben Personalmangel, weil die wenigsten Busunternehmen, noch die Fahrerlaubnis finanzieren möchten. Daher überlegt man sich vorher was ersteinmal günstiger ist. Der Kauf von Doppeldecker, die nicht auf den derzeit geplanten Linienführungen fahren können, neuen Doppelgelenkbussen, mehr Fahrzeuge durch dichteren Takt oder der Aufbau / Weiterbau von Straßenbahnstrecken.
    Osnabrück fährt oder fuhr auch eine zeitlang mit Personenanhängern, die sich bewährt hatten, auch wenn das Amt für Verkehrswesen, diese nicht gern sieht. Mercedes Benz warb (Projektstudie) doch sogar mit einem Capacity plus Anhänger für 300 Personen. Wobei der Personenanhänger deutlich mehr Vorteile gegenüber dem Doppelgelenkbus hat (wenn die Sache mit der Genehmigungspflicht nicht wäre).

  • Es gab ja auch mal die Göppel Auto Tram mit knapp 30 m Länge. Dort hatte der Mittelwagen auch 2 Achsen. War auch ein interessantes Fahrzeug.

  • Es gab ja auch mal die Göppel Auto Tram mit knapp 30 m Länge. Dort hatte der Mittelwagen auch 2 Achsen. War auch ein interessantes Fahrzeug.

    Ja, was ist mit ihm passiert?


    Und wann man eine neue BRT Strasse mit Doppelgelenkbusse machen möchte, warum nicht eine Strassenbahn, mit der TOSA (er war auch im WEF in Davos)(von HESS und ABB) technologie vielleicht (ist aber noch nicht reif) ?


    In Genf benutzt man unsere alte Van hool Euro 3 Doppelgelenkebusse für die Linie E, die gerade nicht rentabel ist für eine Strassenbahn und man benuzt diesem Bus für specielle Veranstaltungen weil er flexibler ist als ein Tram.


    Und Anhänger werden in der Schweiz produziert, aber meistens für Postauto und für alte Solo Trolleybusse.