Pader-Sprinter rüstet sogar Euro 3 Busse zu Euro 6 Busse um

Das Forum befindet sich im reduzierten Betrieb. Die Addon- und Supportforen bleiben weiterhin verfügbar.
Bitte beachte, dass OMSI nicht mehr weiterentwickelt wird. Ein Teil der Entwickler widmet sich inzwischen der Entwicklung eines neuen Simulators. Weitere Informationen zum LOTUS-Simulator findest Du hier.
  • Ich habe gerade was im Netz gefunden: Nano: Da wird die Elektrobuskaufprämie negativ gesehen.


    Paderborn ist im Vergleich genauso groß wie Darmstadt. Und hier werden die alten Busse länger im Betrieb gehalten als anderswo. Um das zu erreichen, baut die Pader-Sprinter GmbH SCR-Kats in ihre Busse ein. Der Film beweist auch, dass so "neue gebrauchte" Euro 6 Busse umweltfreundlicher sind, als Elektrobusse auf das ganze Leben eines Busses gesehen.


    Was ich mich frage im Bezug auf den RMV und andere Verkehrsverbünde ist: Müsste dadurch nicht die Altersgrenze der Busse angehoben werden, weil die Pader-Sprinter GmbH sagt auch im Film, dass die Busse von der Motorentechnikseite aus als neuwertig gelten?


    Hier der Link zum Film: https://www.youtube.com/watch?v=0Gxl-0t-ZMw


    Bitte schreibt eure Meinung drunter.

  • IMüsste dadurch nicht die Altersgrenze der Busse angehoben werden, [...]


    Nein. Denn nur durch die Aufrüstung der Abgasnachbearbeitung werden Fahrkomfort, Sitze, oder Geräuschpegel im Fahrzeug besser. Die durchschnittlichen Fahrgäste könnten vermutlich sogar eher mit einem weniger umweltfreundlichen, neuen Fahrzeug leben, als mit einem umweltfreundlichen Alten.

  • Als Hinweis, die Stadt heißt Paderborn, das Unternehmen Pader-Sprinter, nicht wie oben geschrieben...


    Ich halte davon wenig, für wie lange werden diese Busse mit der Umrüstung dann noch fahren? Wahrscheinlich nicht mehr etliche Jahre, da sollte man doch meinen es wäre wirtschaftlicher, neue Busse zu kaufen.

  • Die durchschnittlichen Fahrgäste könnten vermutlich sogar eher mit einem weniger umweltfreundlichen, neuen Fahrzeug leben, als mit einem umweltfreundlichen Alten.

    Scheiß auf die Fahrgäste. Ganz im Ernst.... Die meisten Fahrgäste sind dies bezogen meistens dumm... Sie denken ja auch, dass der Bus extra zu spät kommt, oder gar ausfällt. Die Fahrgäste sollten gar kein Mitspracherecht haben was das angeht, da sie nicht vom Fach sind...

  • Du möchtest also, dass Fahrgäste kein Mitspracherecht haben, weil sie "dumm" sind... Wer fährt denn überhaupt Bus? Eben! Die Fahrgäste. Wenn du nur fachkundige Mitarbeiter eines Verkehrsbetriebs anerkennen willst und auch befördern willst, dann bist du mittelfristig arbeitslos und kannst dich beim Jobcenter melden. So funktioniert Nahverkehr nicht!

    ;)
  • Müsste dadurch nicht die Altersgrenze der Busse angehoben werden,


    Was ist das denn für eine Frage? Ein neuer Antrieb oder ein neuer KAT macht noch lange keinen neuen Bus. Ein Bus besteht doch aus mehreren vielen Baugruppen.
    Nach 15 bis 20 Jahren ist die Steifigkeit der Karosserie geringer. Mit jeden gefahren Kilometer ist die Karosse eines Busses in Bewegung. Während Stahl viele Bewegungen aufnehmen kann, nehmen Schweißnäte fast keine Bewegungen auf und brechen dann eher. Das findet sich bei Stadtbussen häufiger, da hier (besonders bei Niederflurbussen) die Federungsrate gering ist.
    Nach einer Einsatzzeit von 30 oder mehr Jahren, muß ein Bus (je nach Qualität) komplett zerlegt werden, um die Unterkonstruktion auf Ermüdungen und gebrochenen Schweißnäte zu überprüfen.


    Hinzu kommen noch neue Entwicklungen, die in alten Bussen einfach fehlen und nur begrenzt oder mit hohem finanziellen Aufwand nachgerüstet werden können.

  • Das meine ich nicht. Ja ist ein wenig unschön formuliert. Das ist darauf bezogen, dass die meisten Fahrgäste utopische Vorstellungen und Forderungen an Verkehrsgesellschaften haben. War mal bei so nem Themen- und Diskussionsabend von meinem örtlichen Verkehrsbetrieb. Meinte einer von den Gästen so "Die Busse und Bahnen müssen pünktlicher kommen". Ich war auch Gast, habe dann aber gekontert, dass Pünktlichkeit nicht selbstverständlich ist. Und hier sieht man es auch wieder: Die Fahrgäste möchten etwas neues haben, koste es was es wolle, auch wenn es unwirtschaftlich wäre, wie im Beispiel.


    Wie gesagt, die Fahrgäste sind unsere Kunden, aber aus einigen Fragen sollte man sie einfach raushalten. Die Teleportation wurde noch nicht erfunden

    ;)
  • Bezüglich der Altersgrenze bei Verkehrsverbünden bzw. Ausschreibungen - das ist meines Erachtens Quatsch.


    Fiktives Beispiel: Das kleine Familienunternehmen XY fährt im ländlichen Raum seit Jahren mit einem 1989er S 215 RL und einem 1992er O 408 im Linienverkehr, vorwiegend Verstärkerfahrten. Beide Fahrzeuge werden top gewartet und instandgehalten. Jetzt wird neu ausgeschrieben und die Maximalaltersgrenze für Schulfahrten auf 20 Jahre festgelegt. Dies bedeutet, dass beide Fahrzeuge nicht mehr eingesetzt werden dürfen. Der Wiederverkaufswert der Fahrzeuge liegt bei gepflegtem Zustand, wenn man's gut meint bei 10.000-12.000€, eher weniger, da es keinen großartigen markt mehr für solche Wagen gibt. Jetzt versucht mal, für das Geld Fahrzeuge zu finden, die noch ein paar Jahre einsetzbar sind. Es ist möglich, Citaro's oder Ähnliches für den Preis zu bekommen, ohne Frage, da spricht der Zustand dann aber für Sich. Somit haben die glücklichen Fahrgäste dann statt einem gepflegten Altfahrzeug einen abgeranzten Citaro mit zerschlissenem Interieur und ausgeleierter Federung.


    Reales Beispiel: Im saarländischen Landkreis Homburg, auch als Saar-Pfalz-Kreis bekannt, wurde der Linienverkehr neu ausgeschrieben. Gewonnen wurde das Los von dem neu gegründeten Bietergemeinschaft Bliestalverkehr, welche versprachen, moderne und umweltfreundliche Fahrzeuge einzusetzen. Hierzu wurden 20 Citaro 2 Ü geordert. Groß war dann das Geschrei, als die Fahrzeuge zum Betriebsstart noch nicht geliefert worden waren und die Firmen der Bietergemeinschaft die erste zeit über veraltete Fahrzeuge wie NÜ 313 oder Citaro Facelift einsetzten!
    Es ist einfach nicht immer möglich, eine solch große Anzahl von Fahrzeugen in einer solch kurzen Zeit zu beschaffen, da man ja erst bestellen kann, nachdem man den Zuschlag erhalten hat, sonst bleibt man auf den Bussen sitzen.
    Das Beste kommt aber noch. Die neuen Fahrzeuge vielen nämlich in ihrer Einsatzzeit vermehrt wegen Kinderkrankheiten aus. Deshalb setzte eine der Firmen ersatzweise auf einer Hauptlinie einen gepflegten 2000er O 405 NÜ ein. Dies wurde natürlich auch ausgiebig kritisiert, was sich für mich einfach nicht nachvollziehen lässt. Der O 405 NÜ ist, genau wie der Citaro 2 Ü ein Niederlurbus und bietet, nach meinem Ermessen einen ähnlichen Fahrkomfort. Die Fahrgeräussche sind zwar ein wenig lauter, dafür sind die Sitze aber auch besser gepolstert und der Bus liegt, soweit ich das beurteilen kann, besser auf der Straße.
    Natürlich kann man jetzt nach dem Umweltfreundlichkeit argumentieren, aber für die Herstellung eines Busses wird eine Menge Energie und einiges an Ressourcen benötigt, was die Einsparung an Abgasen durch die moderneren Motoren nicht rechtfertigt. Es ist umweltfreundlicher, einen alten Bus ein paar Jahre länger zu fahren, als alle 8 Jahre einen neuen, mit verbesserter Abgasnorm, zu kaufen.


    Somit komme ich zu dem Schluss, dass weder die Fahrgäste, noch die Umwelt einen nennenswerten Vorteil von einer Altersgrenze hat, das ganze richt mir viel eher nach ''guter Lobbyarbeit'' der Autoindustrie. Die haben natürlich einen enormen Vorteil, wenn sich einem Busunternehmer nicht nur alle 20, sondern alle 10 Jahre ein neues Fahrzeug verkaufen können. Man sieht's ja, die Werke von Mercedes, Solaris, Sileo usw. sind aktuell mehr als ausgelastet. Laut AfA-Tabelle werden Omnibusse in neun Jahren bilanziell abgeschrieben, d.h. haben einen ErinnerungsRBW von einem Euro.


    Ich finde, man sollte auf Altersgrenzen gänzlich verzichten. Vorgaben wie Niederflurfahrzeuge im Stadtverkehr oder Überlandbestuhlung im ländlichen Raum kann ich voll und ganz nachvollziehen, aber dass ich in manchen Verkehrsverbünden auf einer Überlandstrecke einen 18 Jahre alten, ausgedienten Stadtbus einsetzen darf, einen top gepflegten, 21 Jahre alten Überlandbus jedoch nicht, finde ich völlig Weltfremd.

  • Der Film beweist auch, dass so "neue gebrauchte" Euro 6 Busse umweltfreundlicher sind, als Elektrobusse auf das ganze Leben eines Busses gesehen.

    In der Tat haben Elektrofahrzeuge im Gegensatz zu modernen Dieseln/Benzinern eine grauenhafte Ökobilanz im Hinblick CO₂ (Batterieherstellung), aber das geht immer so unter in der Politik.

  • Also zu Altersbegrenzungen im ÖPNV sind wirklich eher unnötig und machen nur Probleme. Wie ja schon mehrfach gesagt wurde. Was macht denn jetzt der ländliche Verkehrsbetrieb, welcher grade so über die Runden kommt, komfortable, wenn acuh 20 Jahre alte Fahrzeuge einsetzt und dann gezwungen wird, "neue", abgeranzte Gebrauchtwagen zu kaufen? Er zerstört sich selbst und macht seinen Ruf kaputt.
    Und dass Fahrgäste immer nur die neuen Fahrzeuge wollen, kann ich selbst nicht mal bestätigen. Wenn ich bei uns auf z.B. der 22 mit einem C2G oder Lions City G Euro 6 vorfahre, bekomme ich nicht selten zu hören, wann denn wieder was vernünftiges, also älteres fährt. Die Sitze sind unbequem, die Federung ist schlecht, man hört keinen Bus mehr, der Aufbau generell ist oft unkomfortabel.
    Und wie schon gesagt, warum darf ein 21 Jahre alter, bequemer Niederflur Überlandbus nicht mehr fahren, dafür vielleicht der VDL Ambassador 200, welcher auch schon einiges auf dem Buckel hat, unkomfortabel, laut, ungeeignet etc ist? Irgent etwas stimmt doch bei dem System nicht ganz.
    Und neue Busse haben einen so hohen Produktionsaufwand, bei der Produktion hohe Emissionen haben, a lohnt sich der etwas "umweltfreundlichere" Bus nicht wirklich. Wenn man die Unternehmen oder grade im Überland die Fahrgäste selbst entscheiden lassen könnte, dann wäre das auch gut. Natürlich müssten Land oder Verkehrsverbund auch die Möglichkeit haben, eine Notbremse zu ziehen.

  • Der selbe Mist ist das doch im NVV: Das Maximalalter für A-Wagen liegt bei 8 Jahren. Danach ist der Wagen ein B-Wagen bis zum (ich meine) 12. Jahr. Dann ist er im NVV fertig. Eine Ausschreibung gewinnt man im NVV nurnoch mit Neuwagen. Dem NVV sind sogar EEV-Solaris U12 Busse aus 2013 zu alt gewesen für die Ausschreibung. Stattdessen beschaffte man lieber 3 NewUrbino, voll mit Kinderkrankheiten und Fehlern. Passt doch irgendwo nicht? Und warum kriegt das Unternehmen einen auf den Deckel, wenn mal ein paar Wochen, weil die NewUrbinos wieder mal zur Nachbesserung aufm Hof sind, die 2013er Wagen einsetzt? Die sind auch nur 2 Jahre älter und unterscheiden sich für Fahrgäste in 2 Punkten: Motorlautstärke (PR228 gegen MX-11) und Anzahl der Sitzplätze (die 2015er haben rund 4 Plätze mehr, dafür aber im vorderen Teil sehr wenig Sitzabstand, da kriegt man mit 1,70 Probleme seine Beine unterzukriegen). Das passt doch alles nicht zusammen.

  • [...]Das ist darauf bezogen, dass die meisten Fahrgäste utopische Vorstellungen und Forderungen an Verkehrsgesellschaften haben. War mal bei so nem Themen- und Diskussionsabend von meinem örtlichen Verkehrsbetrieb. Meinte einer von den Gästen so "Die Busse und Bahnen müssen pünktlicher kommen". Ich war auch Gast, habe dann aber gekontert, dass Pünktlichkeit nicht selbstverständlich ist. Und hier sieht man es auch wieder: Die Fahrgäste möchten etwas neues haben, koste es was es wolle, auch wenn es unwirtschaftlich wäre, wie im Beispiel.


    Ja, das mag ja gut sein, aber ich befürchte, dass diese "Liebe" auf Gegenseitigkeit beruht. Ich lehne mich nicht weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass 60-70 Prozent aller Busfahrer das Wohl ihrer Fahrgäste vollkommen gleichgültig ist. Es wird gerast, was das Zeug hält, mit Vollgas um Kurven gezogen, wie wild gebremst und hier und da auch einem die Tür in das Gesicht geschlagen, weil man offensichtlich nicht schnell genug aussteigt, was einem der Fahrer damit zeigen will. Insgesamt alles Sachen, die die Dienstleistung absolut in Frage stellen. Ich schaue da mittlerweile selbst genau hin, ich fahre täglich Bus, ich weiß, wovon ich spreche, wenn ich über "Qualität der Dienstleistung" spreche. Allein diese Woche gingen mehrere Fahrgastbeschwerden meinerseits an mehrere Verkehrsunternehmen bzgl. oben genannten Vergehen. Ich zähle sowas als Kunde an, die Verkehrsunternehmen sollen sich um die Umsetzung kümmern. Ich zahle meine Fahrkarte ja nicht zum Spaß, ich erwerbe damit eine Dienstleistung, deren Qualität ich als Fahrgast einschätzen darf. Es ist ja nichts anderes, als wenn ich mir einen Fliesenleger nach Hause bestelle, der mein Badezimmer weiß fliesen soll - und ich später feststellen muss, dass nun alles Schweinchenrosa ist. Das habe ich so nicht bestellt und nehme ich auch so nicht hin. Das ist beim Busfahren nicht anders: Ich zahle als Fahrgast für eine vernünftige Dienstleistung; nicht dafür, dass gerast wird und ich beim Aussteigen noch die Tür in die Visage als Dank gedrückt bekomme. Das habe ich nicht bezahlt und das möchte ich auch nicht. Denke, das ist verständlich.

    ;)
  • Ich meld mich jetzt hier auch mal zu Wort:


    Cih persönlich fahre bei uns regelmäßig Bus und finde, dass unsere neuen Busse wie der NewUrbino deutlich unbequemer sind als ihre Vorgänger. Ich finde hierbei zumindestens übergangsmäßig eine Umrüstung nicht schlecht. Bei uns werden vor allem 1.Gen Citaros auf meiner Landkreislinie eingesetzt. Für den normalen, allerdings eher seltenen Fahrgast bequem und zuverlässig, für die Schüler wenig zum kaputtmachen

    ;)
  • Noch weniger für Schüler zum Zerstören gab es bei den VÖV II Bussen. Erst gestern haben mir welche ein paar Sitze im Lions City G von 2017 halb rausgerissen. Einmal schöne Grüße an diese Schüler. Ich erinnere mich an meine Schulzeit. Da hatten wir meistens VÖV II Busse. Kurz sogar noch einen O307. Ich sag's mal do: Da haben Schüler nichts kaputt bekommen. Nur eimal musste unser NG272 ausfallen. Einer hat den Sitz vollgekotzt...
    Und die Sitze waren bequemer. Bessere Federung, kaum Plastik verbaut etc.