Einen Fahrplan neu strukturieren

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  • Hallo zusammen,


    ich finde Liniennetze spannend, bei denen die Umläufe nach Diensten angeordnet sind. Ein Fahrer sitzt immer auf dem selben Bus. Er wechselt aber stetig die Linien oder steht auch schon mal an einer Endhaltestelle und macht Pause. Zwischendurch hat er auch mal Dienstfahrten.


    Bei einer Map mit vorhandenem und gut getaktetem Fahrplan möchte vom System mit Kursen je Linien, die dann bis über 20h unterwegs sein können weg und hin zu dem benannten Dienstplan-System. Da habe ich mir die Map Ahlheim Laurenzbach Updated herausgesucht (spezifischer das Bediengebiet der AVG), welche über einen gut durchdachten Fahrplan verfügt. Ich hab mir also erstmal grob das Liniennetz angeschaut, und festgestellt, dass es doch einige Umsteigeknoten gäbe, aber an vielen Endstellen (Beispiel Dornumerberg, oder etwa der Hbf.) Linienwechsel nur mit Dienstfahrten möglich wären. Diese Stationen zeitweilig nicht durchzubinden, wäre eine eher sinnfreie Möglichkeit, aber theoretisch machbar.


    Meine Fragen sind folgende:

    -Ist das angedachte System in Ahlheim/Laurenzbach Updated überhaupt "wirtschaftlich" zu betreiben (bzw macht es Sinn)

    -Wie plane ich einen solchen Fahrplan anhand der schon vorhandenen Abfahrtzeiten (Anpassungen möglich)



    Ich hoffe ihr habt ein paar Tipps für mich :)

  • -Ist das angedachte System in Ahlheim/Laurenzbach Updated überhaupt "wirtschaftlich" zu betreiben (bzw macht es Sinn)

    Meiner Meinung nach führt ein solches System in Ballungsräumen mehr zum Chaos als dass es etwas bringt:

    • Wenn sich der Verkehr auf einer Linie verzögert (z.B. wegen einer Baustelle, eines Fußballspiels, Polizeieinsatz usw.), wirkt sich das dann zwangsläufig auf andere Linien aus.
    • Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten müssen Reserven geschaffen werden, wo eventuell zusätzliche Fahrzeuge nötig sind. - Da wäre es eher sinnvoller, den Fahrer Pause machen zu lassen anstatt den gesamten Bus abzustellen.
    • In Ballungsräumen ist es auch eher nicht so, dass viele Linien vom Knotenpunkt aus fahren, sondern sie fahren vom Stadtrand über die Mitte wieder zu einem anderen Stadtrand, das heißt, es müssten viele Leerfahrten gemacht werden oder Kurzläufer, was für die Fahrgäste sicherlich ein Einschnitt wäre.

    Sinnvoll ist das eher auf dem Land, wo die Linien eher ne Taktung von 30Min./60Min. haben, oder eine Linie nicht ganztägig fährt (z.B. im Schüler- oder Verstärker-Verkehr). Dann könnte ein großes Fahrzeug morgens auf einer stark frequentierten Strecke im Schülerverkehr fahren und später ein anderes kleineres Fahrzeug von einer anderen Linie ablösen. Meist ist es im Überlandverkehr auch so, dass die Wege vom/zum Betriebshof auch sehr weit sind, sodass sich zwischenzeitige Leerfahrten der einzelnen Linien dorthin weniger lohnen als dass der Fahrer seine Ruhepause einfach im stehenden Bus verbringt. Weiterhin ist es auf dem Land auch eher so, dass sich alle Linien an einem "Knotenpunkt" treffen und von dort beginnen, dort wäre der Linienwechsel dann auch einfacher.

    -Wie plane ich einen solchen Fahrplan anhand der schon vorhandenen Abfahrtzeiten (Anpassungen möglich)

    Zuerst solltest du dir die möglichen Kombinationen überlegen. Damit das Ganze nicht im Chaos versinkt, würde ich jeweils 3er oder 4er Paare bilden mit Linien, die einen gemeinsamen Endpunkt haben, wo ein Wechsel überhaupt möglich ist. Dann würde ich einfach auf die Abfahrs- und Linienzeiten schauen. Wenn Linie A bspw. 20 Minuten hin und zurück braucht und Linie B 40 Minuten, kannst du Linie A und B "versetzt fahren lassen und jeder Bus wechselt dann immer nach der gleichen Zeit auf die andere Linie. Schwieriger ist es, wenn beide Linien einen unterschiedlichen Takt haben. Dann kann es sinnvoll sein, das ein Bus auf einer Linie 2x hintereinander fährt und erst dann wechselt, um unnötige Standzeit zu sparen, denn du musst immer bedenken: Ein Fahrzeug, was steht, bringt keine Einnahmen.


    Weiterhin sind noch die Lenk- und Ruhezeiten zu beachten.

  • Schwieriger ist es, wenn beide Linien einen unterschiedlichen Takt haben. Dann kann es sinnvoll sein, das ein Bus auf einer Linie 2x hintereinander fährt und erst dann wechselt, um unnötige Standzeit zu sparen, denn du musst immer bedenken: Ein Fahrzeug, was steht, bringt keine Einnahmen.

    Zu dieser Aussage würde ich gerne einmal zu einem Konzept von mir auf der Freyfurt 2016 Version verweisen:
    Da die Linie 63 abends eine Umlaufzeit von ca 65 min hat, diese aber alle 60 min fährt, war es einfach unsinnig den Bus 55 min lang stehen zu lassen.
    Ich wollte aber auch die Linie A in Freyfurt abends noch betreiben, wodurch ich folglich die Linie 63 und A am Freyfurter ZOB zusammengefügt habe. Hierdurch ist jetzt leider in Richtung Moosbach kein direkter Weg abends mehr möglich, aber in Anbetracht der Fahrgastzahlen fand ich es auch nicht nötig.

    Im Endeffekt habe ich hier nun abends einen kompletten Umlauf einsparen können.


    Aber wie Lukas auch bereits gesagt hat, würde dieses Konzept in Großstädten eher weniger Sinn machen.

    Bei mir hier in Kiel gibt es zwar Linienwechsel, aber diese sind auch dem Fahrplan geschuldet und OHNE größere Betriebsfahrten möglich! Lediglich wenn die Takte vormittags oder abends ausgedünnt werden, fahren die Busse auch mal größere Strecken um zb für die Studentenfahrten gegen 10 Uhr zur Uni, damit keine extra Busse ausrücken müssen.


    Da habe ich mir die Map Ahlheim Laurenzbach Updated herausgesucht (spezifischer das Bediengebiet der AVG), welche über einen gut durchdachten Fahrplan verfügt.

    Darüber kann man streiten ;)