Im wesentlichen hast du fast alle Kosten gefunden.
Punkt 1 - Leider ist das Fahrzeug noch relativ jung. Baujahr 1998 bekommt noch kein H-Kennzeichen, was die Kosten für Fahrzeugsteuer senken würde. Unter bestimmten Voraussetzungen kann man ein H-Kennzeichen bereits nach 25 bis 27 Jahren beantragen. Die sind beim Neoplan nicht gegeben (Anzahl produzierter Fahrzeuge/Haltbarkeit/Nutzungsdauer).
Punkt 2 - Abstellen des Fahrzeuges sollte 100% sicher sein. Also entweder etwas eigenes oder ein Stellplatz der auf lange Sicht, nicht geräumt werden muß. Eine Scheune sollte also dicht sein und weitestgehend keine Waldtiere rein lassen (Mader).
Punkt 3 - Du mußt (oder solltest unbedingt) im Vorfeld etwas Geld haben, um eventuelle Reparaturen zeitnah ausführen zu können. Besonders bei einem 20 Jahre alten Fahrzeug, mußt du dir auch über den Ersatzteilzugriff sicher sein. Denn wenn dein Bus einmal kaputt geht, mußt du ihn zeitnah reparieren, ansonsten steht sich der Bus kaputt. Damit kommen dann schnell höhere Reparaturkosten dazu. Schaue auch im Vorfeld nach Ersatzteilen und den Kostenpunkt. Besonders bei Westeuropäischen Modellen muß man genau hinsehen, ob etwas passt und günstig ist. Da haben die osteuropäischen Modelle den Vorteil auf ihrer Seite, weil die hohen Stückzahlen auch viele Ersatzteile mitbrachten, die man heute (teilweise) günstig bekommen kann.
Punkt 4 - Eine Gruppe von Fans, können solch ein Projekt schon etwas eher in Angriff nehmen. Für einen alleine ist solch ein großes Projekt, eine finzanzielle Zeitbombe. Besonders, wenn der Unterstellplatz wegfallen könnte.
Punkt 5 - Anmelden mußt du ein Fahrzeug nicht unbedingt. Somit fallen TÜV- und Steuerkosten weg. Dennoch solltest du einen Platz haben, wo du den Bus ein wenig bewegen kannst. Du selbst brauchst auch keine Fahrerlaubnis. Du kannst dich als Fahrzeughalter eintragen lassen. Somit benötigst du jemanden mit einer entsprechenden Fahrerlaubnis. Machst du selbst eine Fahrerlaubnis, benötigst du keinen PBO-Schein (Kosten etwas 350€ für 24 Monate).
Zum TÜV sei noch soviel gesagt: Jeder zweite Bus fällt durch. Heißt also, die TÜV-Prüfer finden immer etwas. Das hat nicht immer etwas mit Sicherheit zu tun, sondern mit Geldmacherei - also bereite dich auch darauf vor. Suche Kontakte zu anderen Gruppen und Vereinen, die dir mit Rat und Tat, hilfreich zur Seite stehen können (Erfahrungswerte sind unbezahlbar).
Punkt 6 - Die Versicherung ist ein eigenes Thema. Selbst ein nichtangemeldeter Bus sollte unbedingt versichert werden. Gibt genügend Idioten und Neider, die dir dein Projekt gern zerstören möchten. Sprich nicht mit einem Versicherungsmakler, sondern sprich die Versicherung direkt an. Eine Fahrzeugversicherung brauchst du unbedingt. Wenn du den Bus anmelden möchtest, empfehle ich unbedingt ein Saisonkennzeichen. Die Vorteile sind
- kein ständiges an- und abmelden
- Haftpflicht läuft weiter
- TÜV-Pflicht erst im ersten Betriebsmonat (auch wenn die Zeit abgelaufen ist)
Du kannst den Betriebszeitraum selber wählen (2 Monate mindestens, 11 Monate maximum). In der Zeit läuft die Haftpflicht weiter (Versichert gegen Diebstahl, Brand, Vandalismus). Laß dir von der Versicherung mehrere Modelle vorrechnen. Versuche auch einen Busfahrer aus deiner Nähe zu finden, der als Fahrer eingetragen wird (senkt die Kosten). Egal ob du die Fahrerlaubnis noch machst oder nicht. Du wirst als Fahranfänger auf privater Basis geführt, was die Versicherungskosten hochtreibt. Außerhalb der Betriebszeit muß dein Stellplatz absolut sicher sein (Befriedeter Bereich - also Privatgrundstück). Auch das kurzzeitige abstellen im öffentlichen Straßenland, kann Kosten und auch Punkte in Flensburg verursachen. Von den Abschleppkosten schweige ich mal.