Ich denke, dass es sinnvoller wäre die Rechte der Verkehrsunternehmen zu stärken und den Staat da tatsächlich etwas rauszunehmen. Ja: Betrug ist auch eine Straftat, aber würde bei solch kleinen Beträgen wahrscheinlich selbst nach paar Malen nicht verfolgt werden - warum macht man es dann bei Schwarzfahrern?
Und es wird nicht dafür sorgen, dass Leute mehr oder weniger ohne gültigen Fahrschein fahren. Würde man aber bspw. Verkehrsunternehmen das Recht geben ein gestaffeltes erhöhtes Beförderdungsentgelt zu verlangen, könnte man noch eher Schwarzfahrer abhalten - weil großartig Angst vor Strafverfolgung brauchen sie ja eh nicht zu haben.
Eine derartige Staffelung könnte bspw. so aussehen (von den Maximalwerten her, es sollte den Unternehmen offen stehen wie sie es genau handhaben):
Ersttäter: max. 60€
Zweite und dritte Tat: max. 120€
bis zur zehnten Tat und anonyme Barzahler generell (falls die das machen wollen): max. 300€
ab der zehnten Tat: max. 500€
Selbst wenn man das Geld nicht kriegt und die Leute nur in die Privatinsolvenz treibt, ließe sich dmait wahrscheinlich mehr machen als mit dem Wissen: "Selbst wenn ich 10 mal erwischt werde, komme ich wahrscheinlich 8 mal mit Barzahlen raus und zwei Mal nehmen se meine Daten auf, weil der Kontroleur sich an mich erinnert und mich nicht Barzahlen lassen will - da hab ich dann halt bisschen Geld los, aber bin wahrschienlich billiger dran als mit Fahrkarte so selten wie kontrolliert wird und strafrechtlich gibts noch net mal ne Anzeige".
Zusätzlich würden die Verkehrsunternehmen mehr Einnahmen durch Schwarzfahrer machen, könnten somit mehr Kontrolleure einstellen. Damit würde auch die Gefahr erwischt zu werden steigen, was bei gleichzeitig höherem EBE sicherlich zu einem Rückgang der Schwarzfahrer führen würde. Und wer mal einen Fahrschein vergisst, zahlt auch nicht mehr als vorher. Natürlich sollte man bspw. ab der letzten Tat ne Frist von 6 oder 12 Monaten gelten lassen, ab der man dann wieder als Ersttäter gilt.