Als richtiger Busfahrer sollte es einem egal sein mit welchem Auto man unterwegs ist, egal ob Sprinter-Umbau oder Mercedes Benz Travego.
Dabei ist mir natürlich bewusst, dass jeder sein Lieblingsfahrzeug hat und keine Solaris mag.
Da ich den Beruf jetzt schon seit einiger Zeit erlernen darf, sei gesagt, dass das Fahren an sich das wichtigste ist.
Man fährt sein Fahrzeug durch Straßen und an Engstellen vorbei, an denen jedem gestandenen Autofahrer die Augen ausfallen und er nur hofft und betet, dass nichts zu Bruch geht, während man selbst die Ruhe in Person ist und ganz gemühtlich weiterfährt.
Das macht einfach nur unfassbar viel Spaß.
Genau so verhält sich das natürlich mit den Linien. Jeder hat auch hier seinen persönlichen Favorieten.
Auf dem Land kennt man sich persönlich, da geht alles noch in Ruhe von Statten, man hat mehr Pause, als man arbeitet und die Fahrzeuge sind in der Regel gepflegter, weil sich jeder Fahrer selbst darum kümmern muss.
In der Stadt findet sich dagegen das genau Gegenteil, keiner kennt sich, alles muss möglichst schnell gehen und darf dabei am liebsten nichts kosten. Die Fahrzeug wechseln mehrmals täglich ihren Fahrer, sodass keiner einen persönlichen Ergeiz hat sein Fahrzeug besonders zu pflegen.
Das einizige, was man sich meiner Meinung nach wirklich Gewissenhaft aussuchen sollte/muss,ist der Betrieb für den man arbeitet.
Da ist es eher an der Tagesordnung, dass die Überlandlinien von privaten Busunternehmen betrieben werden, die natürlich anfälliger für wirtschatliche Veränderungen sind, bei denen man also ein höheres Risko hat, dass schnell mal die Kündigung ins Haus flatert. Das gleiche Problem hat man bei Reiseunternehmen (Fernlinienverkehr), wobei es hier häufig passiert, dass man Abend/Nachts nicht in sein eigenes Bett geht, sondern unterwegs übernachten muss.
Großbetriebe haben dagegen auch eine große Sicherheit zu bieten. Bei ihnen bekommt man pünktlich sein Geld, hat eine niedrige Wahrscheinlichkeit, dass überraschend die Kündigung im Briefkasten liegt und das wichtigste ist wphl, dass man auch im Krankheitsfall nicht im Stich gelassen wird, sondern für jeden eine persönliche Lösung gefunden wird.
Ich glaube man merkt, dass ich eher in einem großen Verkehrsunternehmen arbeiten will, bei dem man ordentlich was zu tun hat und wo es nie langweilig wird. Auch weiß ich es zu schätzen, dass sich die Werkstatt und die Rangierer um alles kümmern (Reperaturen, Tanken, Service,...) und ich jeden Tag in ein top gepflegtes Fahrzeug einsteige, egal welcher Marke.
Dabei ist mir relativ egal, was ich verdiene, solange es fürs Leben reicht (Wohnung, Essen, Auto, Kleidung,...). Somal man in diesem Zusammenhang sowieso nie den Verdienst alleine vergleichen sollte, sonder auch Lebensunterhaltungskosten.
Klar ist es am schönsten in seiner Heimat zu arbeiten (bei mir wäre das Leipzig), doch wenn dann das Geld hinten und vorne nicht reicht ist das auch Sch****.
Ich hatte den Luxus und konnte mir aussuchen wo ich die Ausbidlung mache und habe mich schließlich für Erfurt entschieden. Hier lebe ich jetzt ruhiger, verdiene mehr und dazu ist der Fuhrpark auch nicht von schlechten Eltern.
Ich bin froh und stolz, dass ich die Chance habe, meinen Traumberuf zu erlernen und bin davon überzeugt, dass ich ihn auch noch in 40 Jahren mit Leib und Seele ausüben werde.
Jetzt hoffe ich, dass ich euch nicht zu sehr gelangweilt habe und es noch zum Thema passt und wünsche euch einen schönen Abend.