Auslegung des Tempolimits

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  • Ich hoffe, die Ausbilder in Deutschlands größtem Nahverkehrsunternehmen sind dir kompetent genug...


    Allein die Größe des Verkehrsunternehmens spielt ja wohl keine Rolle für die Kompetenz der Fahrer. Oder glaubst du, dass ein Busunternehmen mit "nur" 150 Mitarbeiter wesentlich inkompetenter unterrichtet? Eine BVG ist nun beim besten Willen auch nicht der Nabel der Welt. Ob du überhaupt bei selbigem beschäftigst bist, ist gleich noch die nächste Frage...

  • Ich glaube, dass sich Busfahrer von Situation von Situation entscheiden, wie sie das Limit auslegen. Schaut der Busfahrer auf seine Verspätungsanzeige und sieht, dass er 5,6 Minuten Verspätung hat, was zur Zeit des Berufverkehrs (in meiner Gegend zumindest) eigentlich üblich ist, drückt er schon mal bisschen auf die Tube (dies soll aber keine Unterstellung sein, ist nur meine eigene Meinung und das, was ich für plausibel halte und das, was ich teilweise auch erlebe), damit er wenigstens die Zeit hält. Steht hingegen eine blanke 0, lassen es wohl die meisten eher gemütlicher angehen und achten eher auf die Geschwindigkeitsbegrenzung.


    Einen angenehmen Abend
    Expressbus

  • @Staaki/B&B:


    Wäre es nicht auch hilfreich, dazu Rechtsprechungen zu Rate zu ziehen?


    Ich weiss nicht, wie es im Verkehrsrecht ist, aber aus dem Arbeitsrecht weiss ich, dass ein Gesetz für sich genommen mal garnix aussagt. Hier ist entscheidend, wie Gerichte dieses Gesetz zur Rechtsprechung auslegen. Daher gilt zumindest dort: ohne eine Kommentarsammlumg (z.B. Fitting) sind die Gesetze erstmal völlig nutzlos, wenn man vor der Frage steht, wie man in einer bestimmten Sache verfahren sollte.


    Da ihr ja diskutiert, wie die Sachlage ist, wenn ein Platz fehlbelegt wurde, wäre hier interessant, ob es dazu schon Rechtsprechung gab.


    Z.B. wenn B&B sagt, er wollte sich nicht setzen, da ein Besoffski sich da halb ausgebreitet hat oder so dermaßen stinkt, dass man sich das nicht zumuten wollte. Wenn also B&B steht, obwohl er rein theoretisch sich hätte setzen können, aber er aus o.g. Gründen dies nicht tut, der Fahrer dann aber 80 fährt, es knallt und der B&B zu B&B in der Charité (Bed&Breakfast) eingeladen wird, was dann? Wer hat hier die Schuld?

  • Ich sehe es ja eben auch so, dass ein Gesetz der in der Sache (fast) immer Gestaltungsspielraum einbringt - oftmals ist das auch so gewollt, wie mir meine Professoren es beigebracht haben. Es ist halt auch das Problem, dass kein Gesetz alle Einzelfälle eineindeutig regeln kann. Deshalb kann man halt auch nicht behaupten, dass es exakt "so" ist. Meine Einzelbeispiele zeigen eben Situationen auf, in denen der Gesetzestext nicht ohne weiteres Argumentieren angewendet werden kann.


    Ich will hier niemanden meine Sichtweise aufzwingen. Ich bin aber überzeugt, dass die einfache Rechnung Sitzplätze = Fahrgäste hier nicht so einfach aufgeht.


    Ich bin für heute raus hier... Seht mir das nach.

    ;)

    :)
  • Ich bin eigentlich ein recht vernünftiger Fahrer. Bei 30 sind es wirklich auch nur 30, bei 50 meist eher 52. Die 70 halte ich wieder ein. Jedoch erwische ich mich öfter wenn ich auf der X10 mit 60-65 (je nach Verspätung) durch die Clayallee rausche

    ^^
  • Genau diese Straße ist bei mir auch regelmäßig eine, wo ein Blitzer mich erwischen würde. Trotzdem stehen dann zu bestimmten Zeiten 10 Minuten Verspätung ohne jeglichen Unfall zu Buche.

  • Da ich auch im realen Leben Bus fahre, sage ich dazu mal eins. Jeder sollte sich bewusst sein das so ein Bus eine Waffe ist. 14 bis 28 Tonnen werden bewegt. Lieber etwas zu spät als einen toten auf der Straße. Was in der Simulation fehlt ist der Faktor Fahrgäste. Technisch kann ich einen Bus auch recht zügig zum stehen bringen, die Realität ist eine andere. Dann liegen nämlich alle Fahrgäste bei dir vorne im Einstieg. Und wenn plötzlich ein Fahrradfahrer auf die Straße kommt oder Fußgänger, schafft man das nicht wirklich wenn man rast. Und mit 40 kmh und 28 Tonnen Gewicht ist eben dieser Fahrradfahrer oder Fußgänger tot, dessen sollte man sich bewusst sein. Also lieber 45 statt 50 fahren.....Kann manchmal eben genau der Meter sein der einem fehlen würde.

  • Also eine Auslegung habe ich da nicht.

    :D

    Da ich meinstens nach Gefühl fahre, ist es mit jedem Fahrzeug anders. Wenn das Fahrzeug ziemich schnell beschleunigt neige ich dazu mal ein wenig schneller zu fahren.

    :D

    Am schlimmsten ist das aber in Hamburg in der Fußgängerzone (Mönckebergstraße), da fahr ich selten die vorgeschriebenen 25 km/h...

    ^^

    Also manchmal so manchmal so...

  • Was in der Simulation fehlt ist der Faktor Fahrgäste. Technisch kann ich einen Bus auch recht zügig zum stehen bringen, die Realität ist eine andere. Dann liegen nämlich alle Fahrgäste bei dir vorne im Einstieg


    Das stimmt. Deshalb sehe ich in Omsi häufig keinen Grund, auf gerader freier Strecke nicht auch mal ordentlich zügig zu fahren, sollte ich nicht gerade sehr viel Zeit mitbringen, gerne auch mal viel mehr als erlaubt ist, denn wirklich weh tuts keinem, wenn doch mal was schief läuft. Da sehe ich dann kaum einen Anreiz, die Geschwindigkeit einzuhalten. Besonders in Fußgängerzonen, wo dann schritt erlaubt ist, wo aber keine Socke unterwegs ist, weil das in Omsi nicht so umzusetzen ist. Da machts dann auch keinen SPaß, mit 5 km/h durch ne menschenleer Gasse zu tuckern.

    :D

  • Z.B. wenn B&B sagt, er wollte sich nicht setzen, da ein Besoffski sich da halb ausgebreitet hat oder so dermaßen stinkt, dass man sich das nicht zumuten wollte. Wenn also B&B steht, obwohl er rein theoretisch sich hätte setzen können, aber er aus o.g. Gründen dies nicht tut, der Fahrer dann aber 80 fährt, es knallt und der B&B zu B&B in der Charité (Bed&Breakfast) eingeladen wird, was dann? Wer hat hier die Schuld?


    Und der Busfahrer soll jetzt woher wissen, warum sich ein Fahrgast nicht setzt? Fahrgast A gefällt das Aussehen, die Hautfarbe, das Geschlecht oder ein anderer Grund von zig möglichen an Fahrgast B nicht und steht lieber. Oder Fahrgast A hat Schmerzen im Gesäß und steht deswegen. Oder Fahrgast A steht einfach lieber. Soll der Busfahrer das bei einer Runde Matetee und Räucherstäbchen ausdiskutieren?


    Und wir können das auch noch ausbauen. Der Busfahrer hat ja bekanntlich nach der BOKraft das Recht, Fahrgästen die Plätze zuzuweisen. Die goldene Frage: Was macht der Fahrer, wenn Fahrgast A, der sich neben Fahrgast B setzen soll, sich weigert?

  • Zitat

    Die goldene Frage: Was macht der Fahrer, wenn Fahrgast A, der sich neben Fahrgast B setzen soll, sich weigert?


    Nun, in Anbetracht der Tatsache dass den Anweisungen des Fahrpersonals, sofern welche gegeben werden, Folge zu leisten ist, würde ich vorschlagen: Aussteigen.


  • Das stimmt. Deshalb sehe ich in Omsi häufig keinen Grund, auf gerader freier Strecke nicht auch mal ordentlich zügig zu fahren, sollte ich nicht gerade sehr viel Zeit mitbringen, gerne auch mal viel mehr als erlaubt ist, denn wirklich weh tuts keinem, wenn doch mal was schief läuft. Da sehe ich dann kaum einen Anreiz, die Geschwindigkeit einzuhalten. Besonders in Fußgängerzonen, wo dann schritt erlaubt ist, wo aber keine Socke unterwegs ist, weil das in Omsi nicht so umzusetzen ist. Da machts dann auch keinen SPaß, mit 5 km/h durch ne menschenleer Gasse zu tuckern.

    :D


    So ähnlich handhabe ich das auch, außer ich möchte eine wirtschaftliche Fahrweise üben, dann eher 45-48 km/h bei 50.
    In 30er Zonen muss ich zugeben, dass ich oft so 32-35 km/h in OMSI fahre, da ich ZF Fahrer bin und mir den Powemodus simuliert habe (Wechsel vom 2. in den 3. Gang bei 30-32 km/h).


    Grundsätzlich ist das aber voll und ganz situativ (Bus, Strecke, Verspätung, Tagesform) Abhängig.